Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Fliegende Keulen und Menschen- Pyramiden

Allgäu

Fliegende Keulen und Menschen- Pyramiden

    • |
    • |
    Fliegende Keulen und Menschen- Pyramiden
    Fliegende Keulen und Menschen- Pyramiden Foto: mathias wild

    von Silke Maul |KaufbeurenFliegende Keulen, Kinder, die auf Bällen balancierend vorbeirollen, und Jugendliche, die an Ringen durch die Luft segeln. In den Turnhallen des Jakob-Brucker-Gymnasiums Kaufbeuren tobten sich am Wochenende die Artisten aus. Die Jugendkulturinitiative "Artistica Anam Cara" veranstaltete die erste "Allgäuer Artistik Convention".

    Drei Tage und Nächte tummelten sich rund 200 Jongleure, Gaukler und Akrobaten an der Wertach. Dem Vereinsvorsitzenden Christian Scheidl waren die anderen Treffen zu weit weg, deshalb organisierte er im Rahmen eines Trainingswochenendes diese Veranstaltung. "Es geht einfach darum, neue Tricks und Ideen sammeln zu können und sich untereinander auszutauschen." Und die Chancen dafür standen richtig gut. Bis vier Uhr morgens waren die Hallen geöffnet, "denn Jongleure sind nachtaktiv", schmunzelte Scheidl. Gruppen aus ganz Deutschland und sogar aus der Schweiz nahmen den weiten Weg auf sich.

    Und, dass es sich gelohnt hat, fanden die elfjährigen Luca und Tim aus Friedrichshafen auf jeden Fall: "Es ist total super hier, man kann alles ausprobieren, worauf man Lust hat, und die erste Nacht waren wir sogar bis drei Uhr auf."

    Neben dem freien Training standen zusätzlich verschiedene Arbeitsgruppen auf dem Programm, die den Teilnehmern neue Möglichkeiten der Jonglage oder der Akrobatik aufzeigten. Die 13-jährige Verena Hirschbolz ist seit fünf Jahren aktiv bei "Anam Cara" dabei und begeistert: "Man hat hier tolle Gelegenheiten, sich zu verbessern und nette Leute kennenzulernen." Ihre Freundin Nadine Wörner hat zum Beispiel bereits einen Workshop im Jonglieren mit Zigarrenkisten besucht.

    Neben den rund 120 Kindern und Jugendlichen waren aber auch einige erwachsene Künstler dabei. Thomas Dietz etwa. Er ist mehrfacher Jonglier-Weltmeister und stellte sein Wissen und Können allen Teilnehmern zur Verfügung. "Der Besuch dieses außergewöhnlichen Jongleurs ist wirklich ein Höhepunkt für uns", betonte Scheidl. Die 14-jährige Katharina Zettler wollte unbedingt mit dem Weltmeister passen. Das bedeutet, während des Jonglierens Keulen auszutauschen. "Es ist auf jeden Fall positiv, dass auch Erwachsene da sind, denn Kinder können manche Dinge einfach noch nicht so gut erklären", sagte sie.

    Dass alle Beteiligten neben dem Training auch gut versorgt waren, darum kümmerten sich Mitglieder des Fördervereins Gauklerfreunde Anam Cara und zahlreiche Eltern. Lebensmittel wurden eingekauft, Sandwiches geschmiert und nachts die Turnhalle bewacht. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Kaufbeuren und der Schule war laut Scheidl überhaupt kein Problem. "Das ging alles schnell über die Bühne." Bereits im kommenden Jahr soll eine weitere Convention stattfinden. "Die 200 Teilnehmer waren kein Problem, nächstes Jahr stemmen wir dann 500", prophezeite Scheidl.

    Höhepunkt des Treffens war ein Gala-Abend am Samstag im Stadtsaal. Die Teilnehmer waren eingeladen, verschiedene Nummern vor Publikum zu präsentieren, und dadurch noch mehr Jonglier- und Akrobatikflair in Kaufbeuren zu versprühen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden