Baisweil/Lauchdorf (fro). - Die Gemeinde Baisweil hat den Vorentwurf des seit langem beschlossenen Flächennutzungsplans (FNP) vorgestellt. Die zwei dazu einberufenen Bürgerveranstaltungen in Baisweil und Lauchdorf stießen dabei auf reges Interesse in der Gemeinde. Bürgermeister Thomas Steinhauser erklärte, dass auch nach der Rechtsgültigkeit des FNP die Gemeinde noch keine Verpflichtungen eingegangen sei. Bereits vor etwa 24 Jahren hatte die Gemeinde die Aufstellung eines FNP beschlossen. Doch erst vor rund sieben Jahren billigte sie den Aufstellungsbeschluss für einen Landschaftsplan, der Voraussetzung für den FNP ist. Nun hat im Auftrag der Gemeinde die Kreisplanungsstelle des Landratsamtes den Vorentwurf vorgelegt. In zwei Veranstaltungen erläuterte Steinhauser rund 80 interessierten Bürgern den Plan. Darin sind bestehende Einrichtungen und ausgewiesene Gebiete, aber auch von verschiedenen Behörden und der Gemeinde geplante Vorhaben eingetragen. Gernot Frenz von der Kreisplanungsstelle erklärte zunächst den Ablauf vom ersten Aufstellungsbeschluss bis hin zur Genehmigung durch das Landratsamt. 'Der Flächennutzungsplan gibt der Gemeinde und seinen Bürgern grundsätzlich keine Verpflichtungen oder Rechte', betonte Steinhauser. Der Nutzen sei vielmehr eine Verkürzung des Verfahrensweges.
So habe die Gemeinde zum Beispiel ein Gewerbegebiet ausgewiesen. Dort müsse aber kein Gewerbe angesiedelt werden. Sollte es jedoch Interessenten geben, könne die Gemeinde das gutheißen und beschließen, ohne dass weitere Behörden die Ansiedelung genehmigen müssen. Für die Gemeinde seien lediglich das bereits beschlossene Windkraft-Sondergebiet und die aufforstungsfreien Flächen bindend, so Steinhauser weiter. In dem Vorentwurf war auch das vom Landratsamt geforderte neue Wasserschutzgebiet bereits eingezeichnet, doch darüber werde die Gemeinde erst in 'naher Zukunft' diskutieren, kündigte der Bürgermeister an. Die Bürger hatten zunächst eher allgemeine Fragen. Aber sie wollten ebenfalls die Bedeutung der 'Biotop-Brücken' in dem Vorentwurf wissen. Das seien geografische Anhaltspunkte, die auch für die Gemeinde interessant werden könnten. Die könnte dort zum Beispiel Grund kaufen und begrünen, um dadurch Punkte für das Ökokonto zu sammeln. Diese könnten der Gemeinde als Ausgleich für notwendige Versiegelungen im Dorfbereich dienen, so Steinhauser. Kritik hatten Bürger an den ausgewiesenen Hochwasserschutzgebieten, da die nicht mit den Erfahrungswerten übereinstimmten. Das müsse die Gemeinde aber so hinnehmen, da die Gebiete von der Regionalplanung festgelegt werden, erklärte Frenz. Die Verwaltungsgemeinschaft berate derzeit, ob sie ein Gesamtgutachten über den Hochwasserschutz in Auftrag gebe, berichtete Steinhauser. Dabei könnten solche Unstimmigkeiten überprüft werden.