Salgen/Unterallgäu | jsto | Eine 'Schwäbische Wasserschule' soll auf dem Gelände des Schwäbischen Fischereihofs in Salgen entstehen. 565 000 Euro sind für das Projekt veranschlagt, der Landkreis wird sich aller Voraussicht nach mit maximal 10 000 Euro pro Jahr an den ungedeckten Betriebskosten beteiligen. Dafür hat sich jedenfalls der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen.
Seit 1991 betreibt der Bezirk Schwaben den Fischereihof in Salgen. Die Einrichtung kümmert sich in erster Linie um einen der sensibelsten und gefährdetsten Lebensräume in Mitteleuropa überhaupt: das Leben in den Wasserläufen. Selten gewordene heimische Fischarten wie Äsche, Rutte, Huchen und Nase werden aufgezogen, um sie als Jungfische nachher in die schwäbischen Gewässer auszubringen.
Derzeit zählt der Fischereihof jährlich rund 1000 Besucher, darunter besonders viele Schüler. Im Lehrplan der vierten Klasse Grundschule ist das Thema Wasser verbindlich vorgegeben, und so manche Lehrkraft nutzt das Angebot des nahe gelegenen Fischereihofs zu einem besonders anschaulichen Unterricht.
Die Nachfrage steige, berichtete der Leiter der Einrichtung, Dr. Oliver Born, im Kreisausschuss. Born sprach dort vor, weil der Bezirk und der Landkreis sich die jährlich anfallenden Betriebskosten in Höhe von 20 000 Euro teilen sollen. Die Kreisräte stimmten dem einstimmig zu, befristet auf zwölf Jahre und gedeckelt pro Jahr auf 10 000 Euro.
Federführend hat die Fischereifachberatung Schwaben das neue Konzept für die Erweiterung und Umgestaltung des Fischereihofs entworfen. Geschaffen werden sollen zusätzliche Teiche, ein Bachufer soll teilweise renaturiert werden, daneben sind Schau-Aquarien geplant. Der Fischereihof will sich so zum 'Kompetenzzentrum für Leben in den Gewässern' entwickeln. Die Investitionen werden vom Landesfischereiverband und Fischereiverband Schwaben getragen sowie aus Mitteln der Fischereiabgabe, sagte Born. Auch das Wasserwirtschaftsamt in Kempten steuert Mittel bei. Landrat Hans-Joachim Weirather empfahl dem Kreisausschuss, dieses 'charmante Projekt' finanziell zu unterstützen. Mit Hilfe dieses Zuschusses will Born Honorarkräfte anwerben, die stundenweise bezahlt werden sollen. Für die zusätzlichen Führungen der Klassen soll kein zusätzliches Personal angeworben werden.
