Die Sommer- und Semesterferien nahen mit Riesenschritten. Endlich Zeit zum Relaxen und um das zu tun, wofür man das ganze Jahr keine Zeit hatte. Doch nicht wenige Schüler und Studenten verbringen ihre Tage nicht mit Faulenzen, sondern mit Ferienarbeit. Man will sich ja schließlich auch etwas leisten können. Im Raum Marktoberdorf jedoch bieten sich angesichts der wirtschaftlichen Lage momentan nicht viele Möglichkeiten, den einen oder anderen Euro dazuzuverdienen.
Die Firma Klinkau in Leuterschach, Hersteller von Filtrationssystemen, bietet jedes Jahr Ferienarbeit an, doch die verfügbaren Plätze sind schon zum größten Teil weg. "Wir haben in der Urlaubszeit fast 30 Ferienarbeiter. Das gehört bei uns seit der Firmengründung dazu", sagt Produktionsleiter Thomas Weidinger. Die Ferienarbeiter - meist Studenten - müssen bei Klinkau keine besonderen Voraussetzungen mitbringen, um den Facharbeitern zur Hand zu gehen. Eines müssen sie jedoch sein: schnell. Bereits im Frühjahr beginnt die Bewerbungsphase. "Und die Plätze sind begehrt", weiß Weidinger.
Die Leuterschacher Maschinenfabrik Niehoff hat immer wieder einzelne Jobs an bereits im Fach angelernte Studenten zu vergeben - in diesem Jahr kann allerdings keiner dort arbeiten. "Zum einen hat sich kaum jemand angeboten und zum anderen hätten wir aufgrund der Wirtschaftslage ohnehin absagen müssen", meint Thomas Linder von der Firma Niehoff.
Fendt: Weniger als im Vorjahr
Bei AGCO/Fendt kommen in diesem Sommer insgesamt 40 Schüler und Studenten unter - die Plätze sind aber ebenfalls schon weg. "Wir haben in diesem Jahr auch etwas weniger Ferienarbeiter, weil im Lager weniger Helfer gebraucht werden", erklärt Pressesprecher Sepp Nuscheler. Die Ferienarbeiter bei AGCO/Fendt werden vor allem in den Bereichen Instandhaltung, Lager und Verwaltung eingesetzt.
Die Firma Nestlé in Biessenhofen war in den vergangenen Jahren ebenfalls ein Anbieter von Ferienarbeit. Fünf bis zehn Schüler und Studenten durften in der Produktion mithelfen. Doch auch dort wird in diesem Jahr keine Ferienarbeit angeboten. Man habe zwar einige wenige Anfragen bekommen, doch benötige man die Ferienjobber in diesem Sommer nicht, erklärt Personalleiterin Regina Menz. "Normalerweise machen wir das sehr gerne und haben auch immer gute Erfahrungen gemacht, in diesem Jahr sind wir diesbezüglich aber restriktiver", so Menz.
Sich über die Agentur für Arbeit um Ferienarbeit zu bemühen, macht laut der Marktoberdorfer Geschäftsstellenleiterin Theresia Wildegger wenig Sinn: "Wir bekommen so gut wie gar keine Angebote rein", sagt sie. Das sei aber auch schon in den vergangenen Jahren so gewesen.
Stattdessen hat Wildegger einen Rat für die arbeitssuchenden Schüler und Studenten: "Sich direkt bei der jeweiligen Firma zu melden und nach einem Job zu fragen, ist mit Sicherheit der beste Weg."