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Firma "Obst vom Bodensee" verklagt Landwirt

Prozess

Firma "Obst vom Bodensee" verklagt Landwirt

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    Firma "Obst vom Bodensee" verklagt Landwirt
    Firma "Obst vom Bodensee" verklagt Landwirt Foto: dpa

    Simon Gierer ist sauer: Die Marketing- und Vertriebsgesellschaft "Obst vom Bodensee" aus Tettnang/Siggenweiler hat den Landwirt aus Kressbronn/Gohren auf 100000 Euro Schadenersatz verklagt. Der Grund: Er habe auf seine Obstetiketten "Obst vom Bodensee" gedruckt - obwohl er der Marketinggesellschaft nicht angehöre.

    "Das Logo und die Schrift sind aber völlig anders - und mein Obst kommt nun mal vom Bodensee. Es kann nicht sein, dass wir freien Landwirte, die sich nicht dieser Marke anschließen, nun nicht mehr kennzeichnen dürfen, von wo unser Obst kommt", sagt Gierer, dessen Familienbetrieb seit über 150 Jahren besteht und der seit vielen Jahren unter dem Namen "Obst vom Bodensee" verkauft. Nun will er andere Landwirte warnen. Schließlich würde ein Drittel der Ernte vom Bodensee von Privatpersonen verkauft. Er sei freischaffender Landwirt und verkaufe Obst auf dem Großmarkt in München - und da müssten die Kunden wissen, dass sie beispielsweise Äpfel vom Bodensee in den Händen hielten.

    Das sieht Eugen Setz, Geschäftsführer der Obstregion Bodensee, anders: "Nach unserem Verständnis begeht der Landwirt eine Markenschutzverletzung. Denn bei einem Verbraucher, der unsere Marke Obst vom Bodensee nur oberflächlich kennt, besteht Verwechslungsgefahr - auch wenn Logo und Schrift abgewandelt worden sind."

    Seit 1986 ist die Marke samt dem Logo der Tettnanger Gesellschaft geschützt. Zudem unterliege Gierers Obst nicht den Qualitätsbestimmungen der Marketing- und Vertriebsgesellschaft. "Diese sind sehr hoch, um sich am Markt besser zu profilieren und die Verkaufschancen zu verbessern", sagt Setz.

    Der Geschäftsführer sieht dem Prozess am 14. April vor dem Landgericht München optimistisch entgegen: Bereits 2006, als der erste Prozess in einer vergleichbaren Sache lief, haben die Richter der Gesellschaft recht gegeben. Und in diesem Fall sei es nicht so, dass es sich um einen einzelnen Landwirt handle - Gierer habe in München einen Obstgroßhandel, weshalb der Prozess auch dort stattfinde.

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