Sonthofen | sme | "Mit 60 ist Schluss", hatte er immer gesagt. Jetzt ist Vollblutfeuerwehrler Heinz Bernhard aus Sonthofen 60 Jahre alt geworden und hat sein Amt als Kreisbrandinspektor niedergelegt. Für seine 44 aktiven Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr Sonthofen und in seiner Position als Kreisbrandinspektor hat Heinz Bernhard viele Auszeichnungen bekommen -so die Ehrenkreuze in Silber des Bayerischen und des Deutschen Feuerwehrverbandes, das Ehrenkreuz in Gold vom Kreisfeuerwehrverband und die Bayerische Verdienstmedaille für soziale Verdienste. Seit 1989 ist Heinz Bernhard Ehrenmitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Sonthofen.
Heinz Bernhard ist Feuerwehrler mit Leib und Seele, sagt Joachim Freudig, neuer Kreisbrandinspektor und damit Bernhards direkter Nachfolger. Die ständige Weiterbildung seiner Wehren und eine fundierte Jugendausbildung seien ihm immer ein besonderes Anliegen gewesen. Sehr aktiv sei der begeisterte Bergsteiger und Fasnachtsfan Bernhard auch beim Organisieren von Festen gewesen. Sein Steckenpferd ist die historische Abteilung der Feuerwehr Sonthofen. "Hier kann er auch weiterhin seine Vorliebe für die Tradition der alten Uniformen und Geräte voll ausleben."
Heinz Bernhard habe stets mit Nachdruck die Interessen "seiner" Feuerwehren in der Öffentlichkeit und vor der Politik vertreten, sagt Joachim Freudig. Kritisiert hatte Bernhard - im zivilen Leben Sicherheitsingenieur bei der Firma Bosch - den Abbau von Bauvorschriften beim vorbeugenden Brandschutz. Zu den häufigsten Versäumnissen gehören seiner Ansicht nach zu große Brandabschnitte, fehlende oder nur unzureichende Brandwände, eine mangelnde Löschwasserversorgung, ungenügende Feuerwehr-Zufahrten und fehlende Aufstellungsflächen für Löschfahrzeuge.
Zu den größten Schadensfällen für die Oberallgäuer Wehren gehörten in jüngster Zeit das Millionenfeuer in einer Schreinerei in Obermaiselstein und die Gasexplosion in Bolsterlang.