Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren wurde das Wildpoldsrieder "Haus für Feuerwehr und Kultur" mit einem Tag der offenen Tür den Bürgern vorgestellt und übergeben. Die Nutzer des Gebäudes, die Freiwillige Feuerwehr, die Musikkapelle, die Bücherei und die Mutter-Vater-Kind-Gruppe organisierten zu dem Jubiläum ein Fest. Die Bürger ließen sich nicht lange bitten und pilgerten in Scharen zu dem Haus.
Ein buntes Programm erwartete die Besucher. Die Feuerwehr war vor allem für Kinder und Jugendliche von Interesse. Im Feuerwehrauto mitfahren oder Zielspritzen und ein "Haus löschen" - das war das Höchste für sie. Sechs Kinder zeigten ernsthaftes Interesse für den Dienst bei der Wehr. Martin Dodel informierte und beantwortete Fragen zum Dienst.
Die Musikkapelle umrahmte das Fest und stellte die Höhepunkte der Vereinsgeschichte vor. Das Büchereiteam versuchte, mittels eines Preisausschreibens das Interesse der Erwachsenen und Kinder für den Lesestoff zu wecken. Ein Frauenteam der Mutter-Vater-Kind-Gruppe nahm die Jüngsten im Spielzimmer unter ihre Fittiche. Kinderschminken und Spielmöglichkeiten rundeten das Programm ab.
Bürgermeister Arno Zengerle freute sich über den Weitblick der damaligen Verantwortlichen, die ein "funktionelles und heute noch einmaliges" Gebäude errichten ließen.
Der 28. April 1990 war ein Festtag für die Bürger von Wildpoldsried. Der heutige Ehrenbürger und Altbürgermeister Arnulf Traut und der Gemeinderat übergaben das Mehrzweckgebäude seiner Bestimmung. 2,2 Millionen Mark hat die Gemeinde damals investiert. Die Vorgeschichte zum Bau begann bereits Anfang der 80er Jahre. Die Absichtserklärung zum Bau eines Feuerwehrhauses wurde vom Gemeinderat im längerfristigen Investitionsplan festgeschrieben. Der Totalbrand des Eberle-Hofs an dieser Stelle erwies sich dann als Glücksfall für die Gemeinde. Die Besitzer verkauften das Grundstück mit der Bitte, ein Feuerwehrhaus zu bauen.
Drei verschiedene Nutzer in einem Feuerwehrhaus - das war für die Behörden Neuland und entsprechend groß waren die Schwierigkeiten auf dem Paragrafenweg zur Genehmigung. Letztendlich setzte Architekt Ernst Demmler (Obergünzburg) seine Pläne für das Haus um. Die Feuerwehr hatte nun statt eines Spritzenhauses aus dem Jahr 1904 ein zeitgemäßes Domizil. Die Musikkapelle freute sich über einen bedarfsgerechten Raum und nicht zuletzt freuten sich die Bürger über die neu eingerichtete Bücherei. (hä)