Seifenkisten-Rennen Team Martetschläger ist in Vater-Sohn-Manier von Anfang an dabei">

Artikel: "Feuerstuhl" und "Silberpfeil"

27. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
marcus merk

Seifenkisten-Rennen Team Martetschläger ist in Vater-Sohn-Manier von Anfang an dabei

Roßhaupten | chs | Räder und Achsen vom ausrangierten Kinderwagen, der Kindersitz vom Auto und ein echtes Rennlenkrad - aus diesen Teilen entstand die erste Seifenkiste der Familie Martetschläger aus Roßhaupten.

In klassischer Vater-Sohn-Manier werkelte Alois Martetschläger mit seinen beiden Söhnen Daniel (9) und Philipp (11) bereits 2003 am ersten Flitzer. Viele Ideen und rund 30 Arbeitsstunden (zu dritt) später war die erste Seifenkiste fertig - ein blauer Flitzer in Anlehnung an einen Subaru-Rallye-Wagen. "Die beiden haben die Ideen, und der Vater soll's machen", scherzt Martetschläger. Und das Basteln findet kein Ende. Da sich beispielsweise Räder und Achsen eines Kinderwagens als eher praxisuntauglich erwiesen, wurde die Seifenkiste mit stabilem Material einer Sackkarre "getunt".

Daniel und Philipp waren rasch vom Rennfieber infiziert. "Ich bin gleich Zweiter geworden", freut sich Philipp noch heute über sein erstes Rennen. Ein Jahr darauf stieg auch der damals siebenjährige Daniel in den Seifenkistensport ein. Mit großem Erfolg. Gleich beim ersten Rennen ließ der junge Pilot alle Kontrahenten hinter sich. Der heute Neunjährige erreichte seither bei verschiedenen Rennen in der Region insgesamt sechsmal den ersten Platz.

Feuer und Flammen beim Seifenkistenbau

Als das Vater-Sohn-Team 2006 erneut die Bastlerlust packte, entstand "Feuerstuhl" - Seifenkiste Nummer zwei.

Der Name ist jedoch wortwörtlich zu verstehen: "Papa hat nachts an der Seifenkiste geschweißt und dabei das Polster vom Sitz anfackelt", erinnert sich Philipp schmunzelnd.

Der abgasfreie Rennsport hat bei Team-Martetschläger inzwischen Tradition. Auch Morgen werden sie mit "Feuerstuhl" und "Silberpfeil", der von Cousin Markus Linder übernommen wurde, an den Start gehen.

Die Seifenkistenrennen des Motorsport-Clubs Roßhaupten (MSC) waren 2003 als Anreiz für Kinder und Jugendliche gedacht. Obwohl die erste Veranstaltung "mit drei bis vier Seifenkisten" etwas "spärlich" begann, wie sich Vereinsmitglied Martetschläger erinnert, fand dieser Sport rasch Anklang bei Jugend und Publikum.

Für dieses Jahr gilt auch eine neue Regelung des MSC: Nicht mehr der Schnellste gewinnt. Ähnlich wie im Oldtimer-Sport wird mittels einer "Gleichmäßigkeits-Fahrt" der Sieger ermittelt. Wer bei zwei gefahrenen Durchläufen die geringste Differenz hat, siegt. "Dadurch haben auch die Teilnehmer eine Chance, die jetzt nicht die Schnellsten, dafür aber schöne Seifenkisten haben", erklärt Martetschläger.

Seifenkistenrennen in Roßhaupten:

Am Sonntag, 28. September, rattern, rasen und rollen die Teilnehmer in Roßhaupten los. Beginn der Veranstaltung ist um 10 Uhr. Anmeldungen werden bis 11 Uhr beim Zieleinlauf (nähe Schlecker) angenommen. Der Startschuss fällt um 13 Uhr. Auskunft über die Bestimmungen der Bauart erteilen Franz Osterried unter Telefon 08367/621 sowie Gerhard Unterreiner unter 08367/715.