Gartenbesitzer sollen Bäume kontrollieren und wenn nötig ausschneiden Oberallgäu (az). Der Erreger der Feuerbrand-Krankheit 'Erwinia amylovora' breitet sich immer weiter aus: 'Er scheint auf dem Vormarsch zu sein', erläutert Hartmut Stauder, Berater für Gartenkultur und Landespflege am Ostallgäuer Landratsamt. Gartenbesitzer sollten deshalb Vorsichtsmaßnahmen beachten. Besonders anfällig für die Bakterien seien Birne, Quitte, Weiß- und Rotdorn sowie großblättrige Felsenmispeln. Aber auch Apfel, Elsenbirne, Scheinquitte, Eberesche, Zwergmispel und Stranvaesie würden von der Krankheit heimgesucht. Andere Pflanzenarten seien nicht betroffen.
Da die Bakterien nicht mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden können, sollten bei Verdacht auf Feuerbrand Fachbehörden informiert werden. Diese geben Proben an Untersuchungs-Labors weiter. Am Ostallgäuer Landratsamt in Marktoberdorf ist Hartmut Stauder zuständig, Telefon (0 83 42) 911-380.
Man kann sich aber auch an den Pflanzenschutzdienst Schwaben im Amt für Landwirtschaft und Ernährung in Augsburg/Friedberg wenden, Telefon (08 21) 4 30 0 2 40, Fax (08 21) 4 30 0 2 6 2.
Triebe sterben ab
Von dem Erreger befallene Bäume zeigen folgende Merkmale:
Triebe sterben in ein bis drei Tagen ab. Das Laub verfärbt sich zunächst grünbraun, später rot bis schwarzbraun. Laub, Blüten und Früchte bleiben nach dem Absterben der Pflanze hängen. Besonders bei den Apfelbäumen sterben nur einzelne Seitentriebe oder Fruchtspieße ab. Befallene Triebspitzen biegen sich krückstockartig ab, so lange Längenwachstum vorhanden ist. Das Laub befallener Triebe bleibt im Winter am Baum hängen.
Regelmäßig kontrollieren
Experten raten, Wirtspflanzen und deren Umgebung regelmäßig zu kontrollieren. Befallene Pflanzenteile sollten sofort beseitigt und verbrannt werden. Bei starkem Befall sei es am besten, das Gehölz ganz zu entfernen. Bei schwacher Symptom-Ausprägung reiche großzügiges Ausschneiden etwa 50 Zentimeter ins gesunde Holz.
'Ganz wichtig ist bei Verdacht auf Feuerbrand, das Labor-Ergebnis abzuwarten, bevor etwas unternommen wird', erklärt Hartmut Stauder.