Oberstdorf (bil). - Beim Klausentreiben in Oberstdorf ist es laut Polizei zu schweren Ausschreitungen gekommen, in deren Folge drei alkoholisierte 23 bis 28 Jahre alte Burschen festgenommen wurden. Sie müssen sich wegen Körperverletzung, massiver Beamtenbeleidigung, Landfriedensbruch, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und versuchter Gefangenenbefreiung verantworten. Die Polizei verzeichnete außerdem mehrere Sachbeschädigungen. Ein Gruppe Klausen hatte nach Polizeiangaben einen 27-jährigen Oberallgäuer so stark verprügelt, dass er einen Arzt aufsuchen musste. Bei der Überprüfung der mutmaßlichen Täter beleidigten die Klausen die Polizisten massiv. Den Rädelsführer nahmen die Beamten fest. Daraufhin versuchte ein anderer Rumpelklaus, den Gefangenen zu befreien. Er schlug einen Polizisten ins Gesicht. Der Bursche wurde ebenfalls festgenommen. Die Festnahme versuchte ein weiterer Rumpelklaus - vergeblich - zu verhindern.
Ein anderer Klaus schlug zeitgleich einen Beamten ins Gesicht. Er wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen. Bei einem anderen Zwischenfall wurden Klausen vom Fahrer und Beifahrer eines Autos verletzt. Die vermummten Gesellen hatte eine Nebenstraße blockiert. Der Fahrer packte einen Klausen und zog ihn in die Uferböschung der Trettach. Der Beifahrer schlug auf die anderen Burschen mit einem Stück Elektrokabel ein. Zeitgleich zertrümmerte ein Klaus mit seiner Rute die Frontscheibe eines vorbeifahrenden Lkw. Andere vermummte Burschen schlugen die Eingangstüre eines Privathauses ein. Ein Strafverfahren erwartet auch einen 30-jährigen Zuschauer aus dem Raum Mindelheim. Er war bewaffnet mit einer Luftdruckpistole, für die er keinen Waffenschein besitzt, mit zwei scharfen Patronen, Pfefferpatronen, zahlreichen Sylvesterknallern und einem Dolch. Der Mann wollte sich mit den Waffen nach eigenen Angaben bei den Klausen 'Respekt verschaffen'. Nun muss er sich wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten.