Es muss nicht immer eine Pfanne oder ein Topf sein, wenn es darum geht, einen leckeren Fisch zuzubereiten. Alexander Herrmann bevorzugt in diesem Fall Frischhaltefolie. In diese eingewickelt erhitzte er in seiner Show 'Sterneküche – durchgedreht' in der Kultbox in Kempten einen Saibling. Bis zu einer Temperatur von 140 Grad müsse sich bei Verwendung der Folie niemand um gesundheitliche Schäden sorgen. Beim Saibling müsse sich jedoch niemand Gedanken machen, bei der Folienlösung reiche eine Gartemperatur von 80 Grad im Umluftherd. 12 bis 14 Minuten später sei der Fisch perfekt. Und wenn man auf die Gesichter der Zuschauer blickte, die von dem Gericht probieren durften, hatte der mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Fernsehkoch durchaus Recht.
Doch Herrmann bereitete in der rund dreieinhalb Stunden dauernden Kochshow nicht nur ein sechs-Gänge-Menü zu. Er lästerte vor den rund 450 Zuschauern auch über zahlreiche Dinge aus der Welt der Fernseh- und Sterneküche. So zum Beispiel über die nicht gerade bescheidene Preisgestaltung in den dazugehörigen Restaurants: 'Wer da die Sahne mit dem Löffel einmal etwas in Form bringt, kann gleich fünf Euro mehr verlangen.' Ebenfalls ein Ziel seines Spotts: der Kaffee mit dem Namen 'Kopi Lowak'. Mit rund 600 Euro pro Kilo sei er nicht nur der teuerste Kaffee der Welt, sondern auch derjenige, 'bei dem man die Details der Herstellung lieber nicht genau wissen möchte', so Herrmann. Die Kaffeebohnen würden nämlich erst von einer speziellen Katzenart gegessen und verdaut, bevor sie ihren Weg in die Tasse finden, berichtete er.
Zwischenzeitlich versuchte sich Herrmann auch mit Anekdoten. Dazu zählte auch jene, als er mit anderen Fernsehköchen ein Silvester-Menü zubereiten sollte und erstaunlich viel schief ging. Als er die Fehlerkette aufzählte, die beim falschen Rum anfing und mit angesengten Augenbrauen aufhörte, war die Begeisterung in der Kultbox groß.
Doch wirklich an seinen Lippen hingen die Besucher, wenn Herrmann die feinen Tipps aus der Sterneküche für den Hausgebrauch gab. Etwa als er berichtete, wie sich das Steak perfekt rosa braten lässt. Entscheidend dabei: Zu heiß dürfe es nicht werden und ein Fleischthermometer sei da die perfekte Hilfe.
Begeistert waren die Besucher auch, als der 40-Jährige verriet, dass Zitronensaft dann am besten als Zutat geeignet ist, wenn man die Frucht zunächst in einem Salzbett auf 180 Grad erhitzt: Das Aroma werde verstärkt, die aggressive Säure dagegen genommen.