Fellheim (eng). - Die vereinsübergreifende Initiative 'Dorfleben Fellheim' (DF) hatte zum ersten Flößerfest in Fellheim gerufen und insgesamt 800 Besucher dürften es nach Schätzungen der Verantwortlichen gewesen sein, die dem Aufruf folgten und bei idealen Wetterbedingungen an die Illerbrücke bei Fellheim kamen. Bis vor rund 90 Jahren gab es in Fellheim eine Flößerstation an der wild fließenden Iller. Die Fellheimer wollen mit dieser Veranstaltung die Historie nun wieder neu beleben. Floßfahrten und Fischerstechen waren die Disziplinen, die 26 Mannschaften auf der Iller austrugen und die zahlreichen Zuschauer begeisterten. Begonnen hatte das Fest südlich der Illerbrücke mit einer kräftigen Stärkung mit Krautnudeln, Steaks und geräucherten Fischen, bevor die Akteure, die nicht alle schwimmen konnten, auf die rund 22 Grad warme Iller gingen. Die Veranstalter hatten vorgesorgt und sicherheitshalber die Wasserwacht aus Memmingen engagiert. Erfreulich war für die Organisatoren, dass auch eine Mannschaft der zahlreichen in Fellheim wohnenden türkischen Bürger teilnahm.
Gemeinderat vor 'Sunnyboys'Zuerst gab es die Floßwettfahrten: Zwei Teilnehmer mussten mit ihrem Floß in der Mitte der Iller dem Schiedsrichter eine Fahne zeigen. Im K. o.-System siegte das Team 'Gemeinderat Fellheim' mit Josef Nägele und Kurt Weirather vor den 'Sunnyboys' mit Thomas Jutz und Alexander Böckeler. Beim Fischerstechen ging es darum, beim Aufeinanderdriften zweier Flöße den Gegner von seinem Podest ins Wasser zu stoßen. Ebenfalls im K. o.-System wurden die Sieger ermittelt: Am Ende hatten die 'Brasilianer' Manuel Fickler und Günter Heigl vor den 'Illerbohle' mit Helmut Deuring und Joachim Göppel die Nase vorn. Während der gesamten Veranstaltung verkehrte, gesichert mit einem Stahlseil, eine Fähre über die Iller. Sogar Fahrräder wurden mitgenommen, eben so wie früher, so der Verantwortliche, Siegfried Freisinger. Kinder fuhren umsonst, Erwachsene zahlten 20 Cent. Ein älterer Herr aus Pless wollte das nicht glauben: 'Wir haben damals schon zehn Pfennige bezahlt, warum verlangt Ihr nicht mehr?'Initiator Johann Müller zeigte sich mit dem Fest und den Besuchern sehr zufrieden. Der ehemalige Gemeinderat sieht mit seiner 'tollen Mannschaft', wie er sagte, weitere Möglichkeiten, um das Dorfleben interessant zu gestalten. Die Veranstaltung hat die Initiative ohne Hilfe von außen privat finanziert und trotzdem keinen Eintritt verlangt.