Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Faszination Nanga Parbat: Zwei Allgäuer im Himalaja

Allgäu

Faszination Nanga Parbat: Zwei Allgäuer im Himalaja

    • |
    • |

    Oberallgäu/Kempten (she). - Schmale Zelte, die wie Adlerhorste auf einem Grat liegen, eisige Felswände, die sich über 4000 Meter in die Höhe recken: Der Nanga Parbat, 8125 Meter hoch, im Himalaya gelegen, faszinierte auch die beiden Oberallgäuer Bergsteiger Michl Schafroth (Immenstadt) und Stefan Heiligensetzer (Ottacker). Beim DAV-Monatstreffen in Kempten zeigten sie faszinierende Dias, untermalt von pakistanischen Klängen und gewürzt mit interessanten Geschichten. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts habe der Nanga Parbat die ersten Deutschen in seinen Bann gezogen, erläutert Heiligensetzer. Er hatte den Nanga Parbat umrundet, sein Bergkamerad Michl Schafroth bestiegen, - und Gerhard Baur drehte einen Film darüber. Schafroth und Heiligensetzer erläutern, dass von Rawalpindi im Norden Pakistans der Karakorum Highway mehrere hundert Kilometer nach Norden führt. Dann komme man nur noch mit geländegängigen Fahrzeugen weiter: Die Expedition fährt weiter Richtung Diamirtal im Westen, die Trekker machen sich auf ins Astortal im Südosten. Die hoffnungsvollen Gipfelstürmer errichten ihr Basislager auf 4 100 Meter Höhe und versichern die Strecken zu den ersten Hochlagern mit Fixseilen. Die Arbeit des Fixierens sei anstrengend, aber gleichzeitig eine gute Gelegenheit zur Akklimatisation, so Schafroth. Und so steht schon bald Lager zwei auf über 6 000 Meter Höhe. Die faszinierenden Bilder vermitteln einen Eindruck, wie steil der Berg dort ist: Wie Adlerhorste liegen die schmalen Zelte auf dem Grat.

    Höchste Eis- und Felswand Die Trekker starten vom 2 900 Meter hoch gelegenen Tarashing aus. Sie erreichen im süden die berüchtigte Rupalwand: Dramen wie das um die Messner Brüder haben sie bekannt gemacht. Sie ist die höchste durchgehende Eis- und Felswand der Welt und zieht sich von 3 600 Meter direkt bis zum Gipfel auf 8 125 Meter. Vom gegenüberliegenden Suma Peak (5 000 Meter) bestaunen die Wanderer den Koloss. Höchster Punkt für die Trekker ist der 5 395 Meter hohe Mazeno Pass. Die zwei Tage seiner Überschreitung kosten viel Kraft, erinnert sich Heiligensetzer: 'Auch die Pakistani kämpfen mit der Höhe.' Für einen Träger sei eine Trekkingtour immer viel anstrengender als eine Expedition, wissen die beiden Bergsteiger: 'Auf Trekkingtour müssen sie jeden Tag arbeiten, packen, tragen, laufen. Auf Expedition ist im Basislager Ende und die Bergsteiger tun den Rest der Arbeit.'Als die Trekker nach einer wunderschönen Wanderung durch Blumenwiesen und Birkenwald im Basislager der Diamirflanke eintreffen, sind alle Bergsteiger oben. Das Wetter ist gut und die Expedition nutzt die Gelegenheit. 'Wir müssen viel und anstrengend spuren', berichtet Michl Schafroth, 'denn dienächste Schlechtwetterfront naht und die Zeit drängt.' Die Bilder der Gipfeletappe führen den vielen Besuchern vor Augen, wie schwierig die Kletterei zum Gipfel ist an den ausgesetzten Felsüberhängen. Die Gipfelstürmer erreichen ihr Ziel und auch sicher wieder das Tal. Die Trekker hingegen kommen nach zwei weiteren Pässen zur Rakhiot Wand im Nordwesten. Heiligensetzer macht darauf aufmerksam, dass sie 'untrennbar mit dem Namen Hermann Buhl und dessen Erstbesteigung verbunden sei: 'Breit und mächtig steht sie vor uns und wir bewundern die übermenschliche Leistung, die Buhl damals vollbracht hat.'Den knapp zweistündigen Vortrag, der von 300 beeindruckenden Bildern samt Himalaja-Klängen gefüllt war, lohnten die Zuschauer mit viel Beifall und großzügigen Spenden für die Himalaja-Karakorum-Hilfe, die von den Oberallgäuer Bergsteigern Stefan Heiligensetzer und Michl Schafroth unterstützt wird. Die Region dort in Pakistan brauche nach der aktuellen Erdbebenkatastrophe dringend finanzielle Hilfe.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden