Es fallen geheimnisvolle Begriffe. Die Sonne wird tagsüber im "H-Alpha-Licht" und im Weißlicht beobachtet. Am Abend sind es dann "Messier-Objekte" wie der Kugelsternhaufen M 13, die im Visier der vielen Newton-Teleskope stehen. Bei den 13. Buchloer Astronomietagen am vergangenen Wochenende gab es für jedermann den ultimativen Einblick ins Universum.
"Deep-Sky-Beobachtung" nennen es die Mitglieder der Buchloer Astronomischen Gesellschaft, wenn sie beispielsweise verfolgen, wie der Planet Venus vom Mond überholt wird. Und die zahlreichen Besucher an der Buchloer Volkssternwarte bekamen bei idealen Wetterbedingungen am Spätsommerhimmel unter fachkundiger Anleitung einiges zu sehen - gleichzeitig den Herbst im Osten und den Sommer im Westen. Als etwa der Jupiter mit seinen galileischen Monden über dem Buchloer Osthimmel aufging.
Viele private Geräte
Das größte Teleskop der Sternwarte hat immerhin einen Durchmesser von 44 Zentimeter und eine Brennweite von zwei Metern, erläuterte Vorsitzender Bernd Koch. Daneben hatten viele Mitglieder ihre privaten Geräte mitgebracht. Und was nicht am Markt erhältlich oder preislich zu hoch liegt, wird einfach selbst gebaut.
Wie die Gerätschaften von Peter Hofmann aus Weil zeigen, der sozusagen aus "Schrott", mit Fahrradkette, Küchenmaschinenteilen und einer Spritzenpumpe aus dem Klinikbereich den Mechanismus für ein hochwertiges Newton-Teleskop kreierte. Manfred Simon aus Kaufbeuren hielt Vorträge über das Sonnensystem, Sonne und Mond sowie die Tiefenobjekte wie Galaxien und planetarische Nebel.
"Das Unsichtbare sichtbar machen" - unter diesem Motto beschäftigte sich Till Sawala vom Max-Planck-Institut für Astrophysik beim Eröffnungsvortrag im Gasthof Eichel mit Computersimulationen in der Kosmologie. Beobachtungen von Sternen und Galaxien böten nur Momentaufnahmen aus der Geschichte des Kosmos. Es werde angenommen, dass nur etwa fünf Prozent der Materie im Universum tatsächlich sichtbar ist.
Der Rest bestehe aus dunkler Materie und dunkler Energie, die sich mit Teleskopen nicht nachweisen lasse. Eine Möglichkeit, die Entwicklung des Universums in kosmischen Zeitskalen zu verstehen, böten Computersimulationen.
Die Astronomische Gesellschaft Buchloe sieht sich mit ihrer Sternwarte als Einrichtung, die allen Naturfreunden den "fantastischen Blick ins Weltall" eröffnen will und bietet "Astronomie zum Mitmachen".
Nähere Informationen gibt es bei Vorsitzendem Bernd Koch, Telefon (08241)7924, E-Mail b_koch@t-online.de oder im Internet