Oberstdorf (pts). - Skispringer Georg Späth darf nach Platz zwölf im Skispringen auf der Normalschanze bei Olympia in Turin für seinen nächsten Auftritt mit noch mehr Aufwind aus der Heimat rechnen. Unterm Nebelhorn hat sich in aller Eile ein Fan-Club gebildet, der dem einheimischen Idol ganz fest die Daumen zum Gewinn einer Medaille drückt. Angefeuert von Wirt Wolfgang Feuerstein wollen bereits 43 Oberstdorfer und Urlaubsgäste kräftig anschieben, damit ihr 'Schorschi' auf Adlerschwingen vom Schanzentisch abhebt. Es ist freilich nicht der erste Unterstützer-Kreis, der den 24-Jährigen beflügeln will, aber zumindest der erste aus dem Heimatort von 'Flying Schorsch'. Überwiegend weibliche Späth-Fans aus den verschiedensten Fan-Regionen hatten sich bereits 2004 und 2005 zusammengetan, um dem Skispringer zu dessen Höhenflügen anzutreiben. Ihnen hat der Meister auf der eigenen Homepage im Internet immerhin einen Querverweis, einen Link, gegönnt.
Fanclub-Initiator Feuerstein, der in seinem Lokal 'Zum Schmied' die neue Allianz schmiedete, dürfte das Gleiche vergönnt sein. Späth äußerte sich laut Feuerstein, der in früheren Jahren regelmäßig zum Oberstdorfer Auftaktspringen der Vierschanzentournee 'Springer-Partys' organisiert hatte, voller Begeisterung über diese Art von Beistand. Die Stammtischler der Gastwirtschaft als Fanclub-Gründungsmitglieder führten bereits heftige Diskussionen, wie sie dem 'Schorschi' auch durch ihre Anwesenheit an den internationalen Wettkampfstätten beistehen können. Für Olympia in Turin könnte es zu spät sein, auch wenn viele Pappschilder mit aufmunternden Sprüchen schon bei der Club-Premiere geschwenkt wurden. Mal sehen, vielleicht fahren Feuerstein und Co doch noch nach Pragelato, wenn das Skispringer-Team mit Späth nach einer Mannschafts-Medaille späht. Ein paralleles Fernseh-Fest im Wirts-Stübchen, wo eh schon jede Menge Skispringer-Devotionalien an der Wand hängen, ist auf alle Fälle angesagt. Nun will der Fan-Club erst einmal ein Konzept für seine Sympathisanten-Tätigkeit entwerfen, mit vereinsähnlichen Strukturen, mit Riesen-Transparent und Oberstdorf-Werbung, mit Fanclub-Artikeln, eigener Homepage und Spendenaktionen für die hiesige Skispringer-Jugend. Und wenn 'Schorschi' wieder in heimischen Gefilden weilen wird, soll es einen gemütlichen Fan-Abend geben.