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Familie Hörburger gibt seit 125 Jahren den Takt vor

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Familie Hörburger gibt seit 125 Jahren den Takt vor

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    Waltenhofen/Memhölz (kk). - Sie spielten bereits dem Papst in Rom ein Ständchen und bekamen die höchste deutsche Auszeichnung für Blasorchester verliehen: Die Mitglieder der Musikkapelle Memhölz feiern heuer das 125-jähriges Bestehen der Kapelle. Aus diesem Anlass findet von Donnerstag, 30. Juni, bis einschließlich Sonntag, 3. Juli, auch das 34. Bezirksmusikfest in Memhölz statt (wir berichteten mehrfach). Seit 1880 ist der Taktstock der Kapelle dabei fest in der Hand der Familie Hörburger: Musikmeister Josef Hörburger gründete die damals neun Bläser zählende Gruppe. Das bezeugt auch eine von der Gemeinde im Jahre 1930 ausgestellte Urkunde, die ihm zum 50. Jubiläum gewidmet war. In Memhölz muss es aber schon früher professionelle Musiker gegeben haben: In den Kirchenrechnungen der Pfarrei Sankt Andreas sind nämlich schon ab 1870 Ausgaben für Musiker verbucht. Im Jahre 1927 führte Sohn Fidel Hörburger die Musikkapelle, der von seinem Bruder Johann Georg unterstützt wurde. Der Dirigentenstab wurde dann 1949 wiederum an Sohn Benedikt weitergereicht. 'Er hat wie kein anderer vor ihm das musikalische Leben in Memhölz gestaltet und vorangetrieben', lobt Musikvereins-Vorsitzender Manfred Nigst. 51 Jahre lang war Benedikt Hörburger darüber hinaus Organist, Chorleiter und Vorstand in Personalunion der Musikkapelle Memhölz. Seit 1965 sind auch Alphornbläser ein fester Bestandteil der Kapelle: Zusammen mit Anton Rist und Wilhelm Nigst ließ Benedikt Hörburger damals die ersten Klänge des Hirteninstrumentes über die Memhölzer Fluren streichen. Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens wurde der Musikkapelle Memhölz vom damaligen Verbandpräsidenten Professor Karl Kling die Pro-Musica-Plakette verliehen: Das ist die höchste Auszeichnung, die ein Blasorchester in Deutschland bekommen kann.

    Ein besonderes Erlebnis unter dem Dirigenten Benedikt Hörburger war die Begleitung einer Pilgerwallfahrt nach Rom im Jahre 1992. Damals spielte die Kapelle Papst Johannes Paul II. ein Ständchen vor dem Vatikan. Mit dem neuen Jahrtausend begann dann auch für die Musikkapelle eine neue Zeitrechnung: Johannes Hörburger übernahm 2000 das musikalische Erbe seines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters. Fast 90 Jahre lang spielten in der Musikkapelle nur Männer. Mittlerweile stellen Frauen rund ein Drittel der aktiven Mitglieder. Die Memhölzer sind neben ihren zahlreichen Aktivitäten mit vielen anderen Musikkapellen aus dem Umland freundschaftlich verbunden: Die guten Beziehungen reichen vom Allgäu über Tirol bis nach Berlin und Bielefeld. Dort spielen die Musiker gelegentlich bei Schützenfesten mit. Regelmäßig begleitet die Kapelle auch Pilgerwallfahrten der Diözese Augsburg und hält Konzerte in der Pfarrkirche Sankt Andreas vor Ort. i Das Programm: Donnerstag, 30. Juni, ab 19.30 Uhr: Sternmarsch der Nachbarkapellen und Wahl der Miss ASM; Freitag, 1. Juli, ab 20 Uhr: Jugendtanz mit 'Pull'; Samstag, 2. Juli, ab 20 Uhr: Show mit 'Wir 18 auf Tour' (Einlass ab 18 Jahren); Sonntag, 3. Juli: Gottesdienst (9 Uhr), Marschmusikwettbewerb (10.30 Uhr), Gesamtchor (13 Uhr), Großer Festzug (13.30 Uhr), Wertungsspielergebnisse (16.30 Uhr), Original Urtyp-Musikanten aus dem Allgäu (ab 19.30 Uhr)

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