Wieder einmal beschäftigte den Ronsberger Marktrat das 'unmögliche Verhalten' vieler Autofahrer beim Parken. Das Thema brachte Bürgermeister Gerhard Kraus auf die Tagesordnung, weil er nicht länger die Verantwortung tragen möchte, wenn ein Unfall durch die Falschparkerei geschehe.
Besonders schlimm sei die Situation auf dem Marktplatz und in den Straßen der Ortsmitte. Hier stünden die Fahrzeuge, insbesondere an verkaufsstarken Tagen des Sporthauses Schindele, im absoluten Halteverbot, in Feuerwehrzufahrten, auf Rasenflächen und auf den Gehsteigen. Auch die Plätze für eine begrenzte Parkzeit von zwei Stunden bei der Sparkasse würden von Dauerparkern den ganzen Tag belegt. In der Neuenrieder Straße geht es besonders bei den Schichtwechseln des Huhtamaki-Werkes mitunter chaotisch zu, bemerkten einige Ratsmitglieder. Alle aufgestellten Verkehrsschilder, einschließlich der Einbahnstraßenregelungen, würden missachtet. Hinzu komme, dass Lastwagen regelmäßig über Nacht in Wohngebieten, zum Teil gegen die Fahrtrichtung, abgestellt würden und in den Tempo-30-Zonen zu schnell gefahren werde.
Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden? Diese Fragen stellten sich die Ratsmitglieder, ohne letztlich eine rechte Antwort zu finden.
Während der Bürgermeister es bisher ablehnte, die Polizei zu Hilfe zu holen, meinte die Mehrzahl des Gremiums, dass diese 'unvernünftigen Leute' nur über den Geldbeutel zu belehren seien. Sie forderten, falsch geparkte Fahrzeuge abschleppen zu lassen oder durch die Polizei Strafzettel verteilen zu lassen. Auch Kraus meinte, man könne nicht länger die Augen gegenüber den Falschparkern verschließen.
Michael Freudling schlug vor, am Ladeneingang des Sporthauses mit einem Schild auf das ordnungsgemäße Parken hinzuweisen. Willi Schindele warf ein, dass bei gebührenpflichtigen Verwarnungen in den meisten Fällen die Betroffenen von ihm das Geld zurückforderten. Bemängelt wurde von allen, dass die Verkehrspolizei auf dem Land zu wenig präsent sei.

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Claudia Fröhlich meinte zudem, es gebe in Ronsberg einfach zu wenige Parkplätze.
Bußgelder und Abschleppen als ernste Maßnahmen
Als Fazit sah sich das Plenum gezwungen, als erste Schritte die Parkenden zu kontrollieren, Bußgelder zu erlassen und beim Blockieren von Ein- und Durchfahrten sowie Gehwegen die Fahrzeuge abschleppen zu lassen. 'Es muss hart durchgegriffen werden, wenn die Vernunft nicht greift', bemerkte dazu Werner Nett. Wenn was passiere, weil beispielsweise ein Fußgänger wegen eines auf dem Gehsteig parkenden Autos auf die Straße muss, sei die Gemeinde verantwortlich, weil sie das Problem zwar erkannt, aber nichts dagegen unternommen habe, ergänzte Zweiter Bürgermeister Martin Glas.