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Artikel: Fahrrad-Mitnahme in Zügen bald nicht mehr umsonst?

5. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bahn Bisherige Regelung läuft nächstes Jahr aus - Unternehmen will bayernweite Lösung

Von Michael Munkler |KemptenAb dem kommenden Frühjahr wird es in Zügen mit großer Wahrscheinlichkeit keinen kotenlosen Fahrrad-Transport mehr geben. Die bisherige Übergangslösung läuft Ende März kommenden Jahres aus. Die Bahn strebe eine bayernweit einheitliche Regelung an, so Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu-Initiative. Dieses Gremium hatte in der Vergangenheit zusammen mit den Landräten des Ost- und Oberallgäus die Interessen des Allgäus in Fragen des Fahrradtransports vertreten. Dabei war wiederholt auf die touristische Bedeutung dieses Service hingewiesen worden.

Um ein Jahr verlängert

Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Deutsche Bahn von den Landkreisen und kreisfreien Städten im Allgäu eine saftige Erhöhung der pauschalen Kostenerstattung für den Fahrradtransport gefordert. Zum Beispiel im Landkreis Ostallgäu von früher rund 6000 auf fast 100000 Euro pro Jahr. In zähen Verhandlungen mit der Bahn konnte schließlich erreicht werden, dass die Erhöhung wesentlich moderater ausfiel und die Verträge zunächst für dieses Jahr verlängert wurden.

Nach weiteren drei Monaten soll nun aber Ende März 2009 mit dem für die Fahrgäste kostenlosen Radl-Transport endgültig Schluss sein.

Nach Informationen unserer Zeitung hat die Bahn so hohe Preisvorstellungen für die Pauschal-Zahlungen, dass diese von den Landkreisen und kreisfreien Städten nicht geschultert werden können.

Seit geraumer Zeit suchen nun die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die Bahn-Gesellschaften wie Deutsche Bahn, Alex (Allgäu Express) oder Voigtlandbahn eine Lösung zusammen mit den Landkreisen und kreisfreien Städten. Im Interesse der touristischen Bedeutung der "Radregion Allgäu" hoffe man auf eine Allgäuer Lösung, sagt Fischer. Die von der Bahn in anderen Regionen erhobenen Kosten für eine Fahrradkarte in Nahverkehrszügen betragen 4,50 Euro, im Fernverkehr neun Euro.

"Wir können noch nicht sagen, wie die künftige Lösung aussehen wird", bestätigte Bahn-Pressesprecher Franz Lindemair auf Anfrage. Er verwies auf die laufenden Verhandlungen "mit dem Ziel, eine für alle tragbare Lösung zu finden."

Dem Vernehmen nach könnte man sich aus Allgäuer Sicht zum Beispiel einen Fahrradkarten-Preis von 2,50 Euro für Erwachsene vorstellen, wobei als "familienpolitische Komponente" Kinderräder umsonst transportiert werden sollten.

Wenn die Fahrradmitnahme in Zügen etwas kostet, würden 49 Prozent der Allgäuer Bahn-Fahrgäste auf die Bahn als Verkehrsmittel verzichten. Dies geht aus einer Befragung des Mittelstandsinstituts an der Hochschule Kempten hervor.