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Artikel: Fachleute mahnen zum Radeln mit Helm

30. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Unfälle Viele Kopfverletzungen ließen sich bei Erwachsenen mit besserem Schutz vermeiden

Kaufbeuren/Ostallgäu | fro | Wenn Radfahrer in Unfälle verwickelt werden, ist die Verletzungsgefahr groß, da sie keine Knautschzone haben. Vor allem Erwachsene seien auf dem Rad stark gefährdet, meint Manfred Simon, Sprecher des Kaufbeurer Arbeitskreises Verkehr der Agenda 21 (AK). Daher appellieren dessen Mitglieder an die Zweiradfahrer, Helme zu tragen. Es besteht zwar keine Pflicht, aber sämtliche Verbände oder Institutionen, die sich mit dem Thema befassten, seien dafür, berichtet Simon.

Die Polizei sieht das auch so: "Helme sind keine Pflicht, aber sinnvoll", so Thomas Wegst, Verkehrssachbearbeiter der Kaufbeurer Polizeiinspektion. Die Statistiken der PI scheinen das zu bestätigen. Zwar ist die Zahl der Unfälle relativ konstant, doch in 90 bis 99 Prozent der Fälle gebe es Verletzungen. Und rund ein Viertel davon seien Kopfverletzungen, berichtet Wegst. Dabei ist es unerheblich, wie sich die Radler die Verletzungen zuziehen: Ob sie durch andere Verkehrsteilnehmer in Unfälle verwickelt werden oder allein zu Sturz kommen, weil sie ihre Geschwindigkeit oder eine Kurve unterschätzen, erläutert der Verkehrssachbearbeiter.

Bei vielen Unfällen ließen sich mit Helm rund vier Fünftel der Kopfverletzungen vermeiden, so die Faustregel bei Verkehrsverbänden. Doch offenbar gibt es bei Erwachsenen noch Widerstände. Gerade ältere Bürger seien aufgewachsen, als es noch gar keine Helme für Fahrradfahrer gab. Inzwischen habe aber die Verkehrsdichte und damit auch das Unfallrisiko erheblich zugenommen. Andere Gründe, weshalb ein Helm nicht getragen werde, seien fehlende Routine, weshalb der Helm vergessen werde, oder schlicht Eitelkeit, berichtet Wegst.

Doch bei ihren Kindern seien Eltern oftmals sorgsamer. "Erwachsene tragen viel seltener als ihre Kinder einen Helm. Dabei ist ihr Kopf genauso gefährdet wie der von Kindern", betont Simon.