Welche besonderen Schmetterlinge gibt es rund um die Nagelfluhkette? Wo haben Gletscher in der Eiszeit das heutige Landschaftsbild geprägt? Wie lässt sich eine Ameisenstraße festlegen? Diese und viele weitere Fragen bekommen Kinder und Eltern künftig bei der 'Expedition Nagelfluh' beantwortet. Gestartet werden kann sie bei sechs Bergbahnen zwischen Oberstaufen, Immenstadt und Bolsterlang. Dort warten nicht nur ein 'Entdeckerbuch', sondern insgesamt 32 Stationen im Gelände und sieben Informations-Kompasse auf Einheimische und Gäste. Das Förderprojekt wurde jetzt auf dem Hochgrat eröffnet.
Bewusst kindgerecht aufbereitet seien die Informationen, so Projektmanager Thomas Dietmann. Der Diplom-Geograf aus Immenstadt lieferte Texte und Bilder, die an den einzelnen Stationen in den Bergen sowie am Alpseehaus in Bühl auf die Besonderheiten der Region informieren sollen. Ein überdimensionaler Kompass steht damals bei jeweils am Beginn eines Themenweges, der an den Bergstationen beginnt. Entlang des Weges befinden sich weitere Stationen.
In Kombination mit dem 'Entdeckerbuch', das bei den Bergbahnen sowie im Alpseehaus erhältlich ist, erhalten die 'Expeditions-Teilnehmer' jeweils einen Lösungsbuchstaben. Wer das gesuchte Lösungswort kennt, erhält einen geschliffenen Nagelfluhstein als Anhänger.
Für Landrat Gebhard Kaiser passt das Projekt 'hervorragend in die touristische Ausrichtung unseres Landkreises', das 'nicht nur einen hohen Freizeitwert hat, sondern zugleich auch noch Bildung vermittelt'. Oberstaufens Bürgermeister Walter Grath sieht dabei nicht nur die Gäste als Zielgruppe, sondern bewusst auch Einheimische. Denn: 'Oft kennen unsere Gäste die Berge und Wege besser.' So sollen auch Allgäuer Familien und Schulklassen die Themenwege nutzen.
Der Altusrieder Bürgermeister und Vorsitzende der Regionalentwicklung Oberallgäu, Heribert Kammel, machte bei der Eröffnung deutlich, dass die Förderung innerhalb der Aktionsgruppe nie in Frage stand: 'Es ist ein erfolgversprechendes Projekt.' Und Leader-Manager Ethelbert Babl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten nannte die für die Förderung wesentlichen Punkte.
So werde der Besucher einerseits über die Ökologie der Region informiert, gleichzeitig aber auch so gelenkt, dass die Tierwelt nicht gestört werde. Beispielhaft sei die Zusammenarbeit zwischen den privaten Betreibern der Bergbahnen, den Kommunen und dem Landkreis. Und nicht zuletzt sei ein 'sehr anschauliches Bildungsangebot' entstanden.