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Etwas Besonderes für Körper und Geist

Marktoberdorf / Ostallgäu

Etwas Besonderes für Körper und Geist

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    Polizisten, die nicht mit Handschellen, sondern mit kleinen Bällen jonglieren, mit Nordic Walking Stöcken und Sportdress die Umgebung durchstreifen, die am Marktoberdorf Hallenbad Beachvolleyball spielen oder in der Stadionturnhalle auf Gymnastikbällen ihren Rücken entspannen: All das gab es gestern beim Gesundheits- und Präventionstag des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West im Programm. Über 350 Polizisten aus dem Bereich zwischen Lindau und Buchloe, zwischen Oberstdorf und Memmingen nutzen erstmals das Angebot.

    Einer, für den der Tag höchst willkommen ist, ist Alexander Hackl aus Immenstadt. Es drückt im Kreuz. Die leidige Schreibtischarbeit fordert ihren Tribut. Deswegen war er auch schon zur Kur und sucht nun eine Alternative zum Joggen. Er probiert es mit Nordic Walking, "Joggen schmerzt zu sehr".

    Ramona Lau wiederum ist viel im Schichtdienst. Wegen des Wechsels "esse ich viel unsinniges Zeug", gesteht die Sonthofenerin. Sie sucht Tipps, wie sie sich trotz der nicht immer ausreichenden Zeit richtig und ausgewogen ernähren kann. Für sie sind die Vorträge gedacht.

    Bei Alex Schwarz, Beamter der Inspektion Füssen, erlernen die Polizisten das Jonglieren mit drei Bällen - und nebenbei auch etwas Psychologie. "Wichtig ist, sich immer zu sagen: Ich will. Wenn Ihr wirklich wollt, könnt Ihr dem Erfolg gar nicht aus dem Weg gehen." Er empfiehlt drei Sätze mit je drei Bällen als Therapie: einen Satz fürs Büro, den anderen für den Dienstwagen und den dritten für zu Hause.

    Einfach mal abschalten können

    Jonglieren erfordere die vollkommene Konzentration, sie lasse keine anderen Gedanken zu, sonst gehe ein Ball verloren. Und genau das sei es, was die Polizisten in ihrem stressigen Beruf brauchen, sagt auch Polizeipräsident Hans-Jürgen Memel. Einmal wieder zu sich selbst kommen, etwa nach einem schweren Unfall abschalten können.

    Das Jonglieren ist da eine Methode, autogenes Training oder einfach die sportliche Betätigung an sich, sind andere. In der Marktoberdorfer Inspektion werde dies seit längerem praktiziert, berichtete Helmut Müller, diesmal mit Radlausrüstung am Start. Etwa die Hälfte der 40 Beamten trieben regelmäßig in verschiedenen Gruppen miteinander Sport. Denn auch sie wüssten: "Mit den Jahren kommen die körperlichen Probleme."

    Damit die sicher möglichst überhaupt nicht einstellen oder wenn, dann erst sehr spät, wurde der Gesundheits- und Präventionstag initiiert. Die Federführung liegt bei den Polizeitrainern Werner Gerbeth und Christian Löckher-Hiemer. Es soll nicht die letzte Aktion dieser Art in Marktoberdorf gewesen sein.

    Bei den Kollegen der örtlichen Inspektion stießen die beiden ebenso auf offene Türen und engagierte Helfer wie bei der Realschule, die Räume zur Verfügung stellte. Auch das benachbarte Sportgelände habe sich als ideal erwiesen, sagte Löckher-Hiemer. Den Beamten wird eine solche Abwechslung recht sein - zumal sie auch noch ganz gesund ist.

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