Von Sylvia Rustler Dietmannsried - Buffetkraft Veronika Vater runzelt die Stirn und kneift die Augen zusammen. An der Kasse der Autobahnraststätte 'Allgäuer Tor' steht ihr eine wild gestikulierende Asiatin gegenüber. Mehrmals zeigt diese auf ein Stück Käsekuchen und deutet dann mit ihren Händen einen Kreis an. Neugierig blickt ein Lastwagenfahrer über den Rand seiner Zeitung und eine Türkin mit buntbedrucktem Kopftuch wartet ungeduldig am Ende der Schlange. Jetzt geht Veronika Vater ein Licht auf, sie grinst und hat den Kuchen kurze Zeit später zum Mitnehmen in Alufolie eingeschlagen. Auch die anderen Asiaten lassen sich ihre Speisen einpacken. 'Multikulturell' geht's hier zu, sagt die Frau am Buffet, besonders in der Sommerzeit. 'Man muss sich oft mit Händen und Füßen verständigen', erzählt sie, 'das klappt immer, selbst wenn man keinen Brocken versteht.' Durch die Scheibe des rund um die Uhr geöffneten Lokals sieht man jetzt ein Wohnmobil mit belgischem Kennzeichen heranrollen. 'Wir sind auf dem Weg nach Österreich, nach Landegg', stottert Jan Jorissen in bruchstückhaftem Deutsch. Eine Sonnenbrille klemmt an seinem weißen, ärmellosen Oberteil. Maria Bleus, seine Freundin, schlürft im Restaurant erst mal einen Kaffee. Sie ist müde von der Reise. Rund 850 Kilometer sei die Strecke lang. Jetzt sei es Zeit zu tanken.
Fernseher im Führerhaus Auf dem Raststätten-Parkplatz hat es sich Dieter Holzberg in seinem Lkw gemütlich gemacht. Die Tür des Fahrzeugs steht weit offen. Er hat die Schuhe abgestreift und sitzt strumpfsockig vor einem kleinen, flimmernden Fernsehgerät, das rechts vom Lenkrad angebracht ist. Über dem Steuer hängt ein feuchtes Handtuch. 'Ich komme gerade vom Duschen. Schon öfter habe ich hier Rast gemacht, denn die Sanitäranlagen sind an dieser Raststätte besonders sauber', betont der Koblenzer, der Holz für Baumärkte ausliefert. Auf dem Parkplatz hält nun eine Familie mit zwei quengelnden Mädchen. Besänftigend reicht die Mutter einem Kind einen Apfel aus dem Kofferraum. Das andere zupft derweil schon ungeduldig an ihrer Bluse, tritt unruhig vom einen Bein auf das andere und zerrt sie dann in Richtung Toilette. Die Schuchardts fahren an den Forggensee. Sie haben keinen eigenen Proviant dabei, sondern nehmen ihr Abendessen in der Raststätte ein. 'Bevor wir in die Nähe von Stuttgart gezogen sind, haben wir in Memmingen gewohnt. Aus dieser Zeit kennen wir das Restaurant. Deswegen kommen wir immer wieder gerne her', sagt Bernd Schuchardt. 'Wir haben auch viele Stammgäste', unterstreicht Veronika Vater. 'Viele Leute aus der Region essen hier regelmäßig.' Sie schmunzelt: 'Ein Kemptener kommt sogar vier, fünf Mal die Woche '