Artikel: Es macht immer noch Spaß

3. Januar 2003 20:29 Uhr von Allgäuer Zeitung

Landrat Dr. Hermann Haisch sieht trotz Sorgen mit Zuversicht und Mut in die Zukunft

Von Wilhelm Unfried, Unterallgäu - Nach einem Jahr, das sicher kein einfaches war, könnten die Bürger im Landkreis dennoch zuversichtlich in die Zukunft blicken. Dies ist die Botschaft von Landrat Dr. Hermann Haisch an seine Bürger fürs neue Jahr. Obwohl nun in der fünften Periode im Amt, mache ihm die Arbeit als Landrat im Unterallgäu immer noch sehr viel Spaß und, allen Unkenrufen zum Trotz, denke er nicht ans Aufhören. In vielen Bereichen könne man im Unterallgäu ein positives Fazit ziehen. Als ersten Bereich nannte der Landrat den Tourismus. Mehr Gäste-Ankünfte könnten nicht nur die drei großen Kneippkurorte Bad Wörishofen, Bad Grönenbach und Ottobeuren, sondern auch der gesamte Landkreis verzeichnen. Die Fertigstellung des Thermalbades in Bad Wörishofen werde diesen Trend noch verstärken. In der Therme würden dann jährlich 500 000 Besucher erwartet. Im gesamten Bundesgebiet habe der Kreis als 'Kneippland Unterallgäu' Beachtung gefunden. 'Mit seinem Engagement im Sebastian-Kneipp-Institut, der Unterallgäu Aktiv Gmb H und der Nahversorgung bringt der Landkreis sein Know-how in die Entwicklung ein', so Dr. Hermann Haisch. Zur Umsetzung der Gesundheitskompetenz gehöre auch der Einsatz regenerativer Energien: So würden auf den Gebäuden des Kreises zum Teil schon Photovoltaikanlagen errichtet, die Solartechnik werde zur Erwärmung des Gebrauchswassers verwendet. Haisch nannte die Hackschnitzelanlagen bei der Landwirtschaftsschule Memmingen und beim Bauernhofmuseum Illerbeuren. Auch die Bürgerbeteiligung bringe Früchte: 'Ich denke an das Generationenhaus in Sontheim, das dörfliche Bad in Bedernau oder die Bürgergemeinschaft Woringen', stellte der Landrat fest. Zitat Diese Kompetenz gilt es weiter auszubauen und nachhaltig zu fördern.} Landrat Dr. Hermann Haisch zum Begriff 'Kneippland Unterallgäu' Als bestens bezeichnete Haisch die Versorgung der Senioren. Im Mai werde das neue Kreisaltenheim Babenhausen mit einem Aufwand von 8,6 Millionen Euro fertig gestellt. Auch für die neuen Altenheime von Legau und Bad Grönenbach werde der Kreis Gelder zur Verfügung stellen. Die Beteiligung des Landkreises am Zeltlagerplatz der Waldjugend in Legau und an der Jugendherberge in Ottobeuren ist mit rund 380 000 Euro im Jahr beachtlich. Aber auch die Infrastruktur habe sich verbessert. Die A 96 ist zwischen Türkheim und Buchloe wieder ein Stück gewachsen. Diese wichtige Verkehrsader sei nun von Mindelheim bis München vierspurig befahrbar. Für den Ausbau zwischen Erkheim und Memmingen werde sich der Kreis weiter stark machen. Geprägt hätten das abgelaufene Jahr auch die Naturkatastrophen. Bewundernswert nennt der Landrat das Zusammenspiel der unzähligen ehrenamtlichen Helfer von Feuerwehr bis Rotes Kreuz. Es habe sich im wahrsten Sinne eine Solidargemeinschaft entwickelt. Schlimm war, dass beim Jahrhunderthochwasser ein Menschenleben zu beklagen war. In seinem Ausblick nannte der Landrat einige Sorgen, etwa die Konversion des Fliegerhorstes Memmingerberg nach Abzug der Bundeswehr. Es müssten große Anstrengungen unternommen werden, neue Arbeitsplätze zu schaffen und den Wirtschaftsstandort Unterallgäu zu stärken. Der Landkreis werde weiter kräftig investieren, trotz knapper werdender Mittel. So werde für den Straßenbau wieder die gleiche Summe wie in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Trotz einiger Unbekannter im Zahlenwerk des Haushaltes wie etwa die Bezirksumlage, könne der Landkreis mit Zuversicht in die Zukunft blicken.

'Besinnen wir uns auf Werte' Abschließend meint Dr. Hermann Haisch. 'Besinnen wir uns liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger gerade in diesen wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten auf unsere Werte und Tugenden, auf Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe!'