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Es hat alles nichts mehr geholfen

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Es hat alles nichts mehr geholfen

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    Kinderhort in Kalzhofen schließt zum 31. August seine Pforten Von Birgit Weißenbach Oberstaufen/Kalzhofen. Jessica feiert heute ihren neunten Geburtstag. Eingeladen hat sie ihre Freundinnen Isabel und Inge. Die drei Mädchen hängen immer zusammen. Das ist jetzt vorbei. Der Kinderhort St. Maria in Kalzhofen bei Oberstaufen schließt zum 31. August seine Pforten. Wir haben zu wenig Anmeldungen, erklärt Schwester Aniela Neumaier, pädagogische Leiterin von Kinderheim und -hort. Das Kinderheim bleibt dagegen bestehen. Der finanzielle Aufwand für sieben bzw. zehn Kinder im Hort sei für die Dillinger Franziskanerinnen, die Träger der sozialen Einrichtung sind, zu hoch, so Schwester Aniela weiter. Insgesamt sieben Kinder zwischen acht und zwölf Jahren besuchen derzeit den Hort, zehn weitere Kinder kommen sporadisch zur Betreuung. Für den Orden sind das zu wenig. Sechs Räume sind für 22 Jugendliche vorgesehen. 1998 besuchten noch 17 Kinder regelmäßig am Nachmittag den Hort, heuer ging es laut Erzieherin Martina Feuerstein rapide nach unten.

    Das Aussiedlerheim in Malas hat vergangenes Jahr geschlossen. Deren Kinder, die unsere Klientel waren, fallen nun weg, so Feuerstein. Auch Oberstaufens Bürgermeister, Walter Grath, bedauert, dass das gute Angebot in der Gemeinde nun wegfällt. Die Gemeinde unterstützte die Einrichtung über Jahre hinweg. Doch aufgeben wollte die Erzieherin nicht. Zusammen mit ihrer Kollegin, der Kinderpflegerin Kerstin Rieger, organisierte sie Informationsveranstaltungen für die Eltern und verschickte Rundschreiben, die auf die Probleme des Hortes aufmerksam machen sollten. Um Anreize zu schaffen, haben wir zusätzlich flexiblere Gebühren geschaffen, erklärte Feuerstein. Zudem wurde es den Eltern ermöglicht, ihren Nachwuchs auch an einzelnen Tagen, in den Ferienzeiten und an schulfreien Tagen im Hort unterzubringen. Das hat alles nichts geholfen. Und das, obwohl die Lehrer einige Kinder gerne in den Hort schicken würden. Die Mittagsbetreuung an der Schule geht nur bis 14 Uhr. Im Hort dagegen bleiben die Jugendlichen und Kinder bis abends. Langsam alles ausräumen Am Eingang stapeln sich Spielsachen und Bücher. Wir beginnen langsam alles auszuräumen, erzählt die Erzieherin. Das macht Jessica traurig. Der Kinderhort war für die Schülerin der Lebensmittelpunkt nach der Schule. Dort hat sie zu Mittag gegessen, ihre Hausaufgaben gemacht oder mit ihren Freundinnen gespielt. Das einzige, was sie als Erinnerung mit nach Haue nehmen wird, ist der Papagei Tweety, der auf seiner Stange verlassen im Eck sitzt. Den will keiner

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