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Es ging um wenige Minuten

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Es ging um wenige Minuten

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    Kaufbeuren (mab). - Erleichtert sind Tanja Förderer und ihr Mann Oswald: Dank der richtigen Entscheidung des Notarztes Dr. Gerhard Seifert und des schnellen Eingriffs der gynäkologischen Abteilung des Kaufbeurer Klinikums unter der Leitung der Chefärztin Dr. Marianne Mayer kam ihr Sohn Pascal gesund zur Welt. Tanja Förderer hatte einen so genannten Nabelschnurvorfall, bei dem das Kind nicht mehr von der Mutter versorgt wird. Tanja Förderer war in der 35. Schwangerschaftswoche, hatte also noch etwa fünf Wochen bis zur errechneten Niederkunft, als ihr gegen Mitternacht spontan die Fruchtblase platzte. Was erschwerend hinzu kam: Sie hatte auch einen Vorfall der Nabelschnur. Das Baby, nicht mehr in der schützenden Flüssigkeit schwimmend, drückte also mit vollem Gewicht seines Körpers auf die Nabelschnur. Dies führt zu einer Unterversorgung des Kindes beispielsweise mit Sauerstoff. 'Diese Situation kommt nur in sehr wenigen Fällen vor', so die Gynäkologin Mayer. 'Ich wäre auf jeden Geburtshelfer stolz, der das sofort erkennt.'

    Nabelschnur vorgefallen Ehemann Oswald Förderer rief sofort die Rettungsleitstelle, die den diensthabenden Notarzt Dr. Gerhard Seifert schickte. Dieser ist allerdings kein Gynäkologe und Geburtshelfer, sondern Oberarzt für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Kaufbeuren. Dennoch erkannte er, dass bei der werdenden Mutter nicht nur die Fruchtblase geplatzt, sondern auch die Nabelschnur vorgefallen war. Die Frau habe auch keine Kindsbewegungen mehr gespürt. 'Ich wusste, dass jetzt allerhöchste Eile für das Kind geboten ist', so Seifert. Er leitete unter anderem umgehend eine Wehenhemmung bei der Frau ein und rief das eigens für solche Fälle vorgesehene Notfalltelefon im Klinikum an. 'Als wir im Klinikum eintrafen, war das OP-Team schon gewaschen und operationsbereit.' Nur drei bis fünf Minuten nach dem Eintreffen im Krankenhaus war der kleine Pascal bereits per Kaiserschnitt auf der Welt gekommen - und zwar völlig gesund.

    'Wahnsinnig dankbar'Tanja Förderer war dabei in Vollnarkose und konnte, nachdem sie wieder erwachte, 'erst einmal nicht glauben, dass es Pascal wirklich gut geht. Ich musste x-mal nachfragen.' Auch Ehemann Oswald Förderer ist erleichtert: 'Wir sind wahnsinnig dankbar dafür, wie gut das alles trotz der schwierigen Situation gelaufen ist.' Zwar wurde das Kind zur Beobachtung noch einige Zeit im Frühgeborenenzimmer der Kinderklinik des Krankenhauses versorgt. Dann aber konnten Mutter und Kind nach all der Aufregung nach Hause entlassen werden.

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