Von Arno Pürschel |OberstdorfBei seiner Serenade zum Sonnenuntergang in der Station "Höfatsblick" der Oberstdorfer Nebelhornbahn präsentierte der Künstler und Liedermacher Werner Specht mit seinen Begleitern Peter Zürn (Gitarre, Akkordeon) und Heiner Merk (Kontrabass) seine einzigartigen Lebensbekenntnisse wahrhaft "dem Himmel ganz nah".
Dieses Gefühl vermittelten keineswegs nur die an den Panoramascheiben des Veranstaltungsraumes vorbeiziehenden Wolken, die ab und zu den Blick auf einen zauberhaften Sonnenuntergang im Gebirge freigaben. Vor allem waren es die musikalischen Interpretationen des für seine nachdenklichen, aber auch humorvollen Lieder bekannten Lindenbergers.
Jedes Lied sei ein Berg, und jedes Konzert für ihn ein Gipfel, offenbarte Werner Specht. Aber bei diesem Konzert war auch zu spüren, dass der Künstler Werner Specht ein Suchender ist, der ein feines Gespür für Veränderungen hat und bei aller Bodenständigkeit dennoch sich für Neues öffnet.
Das Vergängliche, die Klänge und Gefühle einer Sprache die mehr und mehr untergehen, setzte er in poetischer Dichte in magische Geschichten um. Mit jedem seiner Lieder gelang es ihm offenkundig immer wieder, bei seinen Zuhörern eigene Erlebnisse und Gefühle in Erinnerung zu rufen. Wenn er singt "As git jo no Engel", so ist man geneigt, ihm dies ebenso zu glauben, wie sein Bekenntnis: "Ich möcht jedn Tag so leabe, wia wenns dia letzte Schtund wär."
Die Schar seiner getreuen Zuhörer, die sich trotz der Unbilden des Wetters dieses stimmungsvolle Konzert nicht entgehen ließen, zeigten sich von diesem Ohrenschmaus in 2000 Metern Höhe begeistert.