Kinderbuchautor Der Wahl-Lindauer Udo Weigelt bringt neues Werk heraus: "Paula leiht sich was" - Insgesamt schon über 40 Geschichten veröffentlicht - Lesungen sind sein "Spielfeld"">

Artikel: Es begann mit Tierfabeln

5. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Kinderbuchautor Der Wahl-Lindauer Udo Weigelt bringt neues Werk heraus: "Paula leiht sich was" - Insgesamt schon über 40 Geschichten veröffentlicht - Lesungen sind sein "Spielfeld"

Lindau | tk | Der Fantasie freien Lauf lassen - das ist für Udo Weigelt das Reizvolle am Kinderbuchschreiben. In den vergangenen zehn Jahren hat der in Lindau lebende Autor über 40 Bücher veröffentlicht. Sein neuestes Werk "Paula leiht sich was" ist im vergangenen Monat im Nord-Süd-Verlag erschienen.

Udo Weigelts Bilderbücher entstehen alle nach einem Schema: "Ich muss sehr präzise schreiben und dann noch ein bisschen Humor und Spannung reinbringen." Weigelt denkt beim Schreiben in erster Linie an die Allgemeingültigkeit der Geschichte, denn schließlich müsse sie auf einen Großteil der Kinder zutreffen. Erst in zweiter Linie überlege er sich, wie sie bebildert werden könnte. Eines beachtet der 48-Jährige beim Schreiben allerdings nicht: Wie die Reaktion der Kinder ausfallen könnte.

Mit dem Schreiben begann er während seines Geschichts- und Germanistikstudiums in Kiel und Hamburg - mit Tierfabeln. Die gefielen seiner Freundin und von ihr kam denn auch der Vorschlag, sie zu veröffentlichen. Nachdem zwei Verlage ihr Interesse bekundet hatten, wollte es Udo Weigelt wissen: "Nur Zufallstreffer oder steckt da mehr dahinter?"

Manche seiner Geschichten hat Weigelt innerhalb weniger Tage verfasst. Für andere brauchte er über ein halbes Jahr. "Der alte Bär muss Abschied nehmen" war so ein Fall. Sterben kindgerecht aufzubereiten sei ihm einfach schwergefallen, begründet Weigelt. Sein neuestes Werk "Paula leiht sich was" habe er im Vergleich dazu in Rekordzeit geschrieben: "Da saß ich nur ein bis zwei Wochen dran." Während dieser Zeit kam ihm auch die Idee, dem Buch ein Memory beizufügen.

Nichts über Aufklärung

Themen, über die er noch nicht geschrieben hat, aber gerne schreiben möchte, gibt es seiner Meinung nach nicht: "Wenn mir etwas vorschwebt, dann mache ich das auch". Über einen Themenbereich wird er aber auch künftig nicht schreiben: Aufklärung. "Das ist einfach nicht mein Spielfeld."

Sein Spielfeld sind Lesungen. Sie sind für ihn Spaß und Inspiration in einem. Am liebsten hält er sie nur im Kreise von Kindern ab. "Sie sind nicht brutal in ihrem Urteil, sondern höflich", begründet er. Sobald sie aber mit ihren Eltern da sind, ändere sich ihr Verhalten: "Da kennen sie dann nicht mal mehr eine Fernsehsendung." Udo Weigelt fällt aber noch ein Argument gegen die Teilnahme von Erwachsenen ein: "Das Lachen der Eltern ist ein absoluter Lesungskiller."