Artikel: Es begann mit Hannibal und Aphrodite

3. Januar 2003 20:29 Uhr von Allgäuer Zeitung

Der Opfenbacher Josef Straub hat das Theaterstück 'Wie Hund und Katz' geschrieben Opfenbach (hip). Nach dem vor fünf Jahren aufgeführten 'Obacht d´ Zoller kut' hat Josef Straub jetzt pünktlich zum 20-jährigen Bestehen das zweite Theaterstück für den Theaterverein Opfenbach geschrieben. 'Wie Hund und Katz' heißt das neue Lustspiel in drei Akten, das am heutigen Samstag, 4. Januar, um 20 Uhr in der Turn- und Festhalle Opfenbach Premiere feiert.

Als gelernter Zimmermann hat Josef Straub nicht nur Häuser gebaut, sondern bei dieser Gelegenheit auch einiges über den Umgang der Menschen miteinander, deren unterschiedliche Mentalität erfahren. Gerade in Siedlungsgebieten, in denen man nahe zusammen wohnt, war häufig der Wunsch nach Abgrenzung vorhanden, die Errichtung einer Trennwand zwischen zwei Häusern den neuen Nachbarn ein wichtiges Anliegen. Darüber könnte man ein Stück schreiben, dachte sich Straub und gesagt, getan: Vor zwei Jahren begann der 64-jährige Nebenerwerbslandwirt in den Sommermonaten jeweils sonntags - 'das ist der ruhigste Tag in der Woche' - leere Seiten von Hand mit Dialogen und Regieanweisungen zu füllen. Beim Stückeschreiben sei nicht nur die Idee wichtig, sondern es stelle sich auch immer die Frage 'Ist das spielbar?', weil einfach ein gewisser Rahmen vorgegeben sei und man eine Geschichte halt nicht 'auf dem Marktplatz in Wangen' spielen lassen könne. Und so entstand mit 'Wie Hund und Katz' ein spannend aufgebautes Stück über Nachbarn, die mit Inbrunst ihr schlechtes Verhältnis 'pflegen'. Der Streit beginnt mit gegenseitigen Beschwerden über die Missetaten von Kater Hannibal und Hündin Aphrodite, steigert sich im Verlauf der Handlung immer mehr und gipfelt in der Aufstellung einer Trennwand. Die zum Leidwesen von Opa Hund die Sicht auf die verwöhnte Nachbarstochter verwehrt Die gegensätzlichen Temperamente der Familien Hund und Katz hat Straub ebenso sorgfältig herausgearbeitet wie die Charaktere der neugierigen Nachbarin Hase, die manches falsch versteht und genauso weitererzählt und der im dritten Akt auftretenden Psychologin Elvira Tröstlich, die mit unüblichen Mitteln versucht, die Familien zu versöhnen. Ob es letztlich ein glückliches Ende gibt, wird hier natürlich nicht verraten. Aber das Anliegen des langjährigen Spielleiters des Theatervereins, deutlich zu machen, dass man mit Humor im Leben weiter kommt als mit dem Ruf nach der Polizei, deutet darauf hin. Die weiteren Aufführungen von 'Wie Hund und Katz' finden am Sonntag, 5. Januar, um 19 Uhr, am Samstag, 11. Januar, 20 Uhr, am Sonntag, 12. Januar, 19 Uhr, am Freitag,17., und Samstag, 18. Januar, jeweils 20 Uhr in der Turn- und Festhalle Opfenbach statt.