Kaufbeuren | AZ | 120 Schülerinnen der 9. Klassen in der Kaufbeurer Marien-Realschule haben am Compassion-Projekt teilgenommen. Geht es sonst in der Schule mehr um die theoretische Vermittlung von Fachwissen, steht bei 'Compassion' die unmittelbare Begegnung mit Menschen, die der Hilfe anderer bedürfen, im Vordergrund. 'Gerade an einer kirchlichen Schule messen wir dem mitmenschlichen Bereich einen hohen Stellenwert zu', so Realschulrektor Rudolf Wisbauer und weiter: 'Nur fromm sein genügt nicht, ein wesentliches Element für einen Christen muss die Zuwendung zum Nächsten sein.'
Diese Erfahrungen konnten die Schülerinnen in den vergangenen 14 Tagen machen. Im Deutsch- und Religionsunterricht wurden die Mädchen über die Ziele des Projektes unterrichtet, bevor sie dann für zwei Wochen die Schulbank mit den Praktikumsplätzen vor Ort tauschten. Jede konnte sich entscheiden, ob sie lieber in eine Behinderteneinrichtung, in ein Krankenhaus oder in ein Altersheim gehen möchte, sei es in Kaufbeuren oder in der näheren Umgebung. 'Aufgrund der guten Verbindungen zu vielen Einrichtungen', erläutert die Leiterin des Projekts, Annelies Bachmann, 'ist es nicht allzu schwierig, für alle Mädchen geeignete Plätze zu finden. Zudem stoße die Schule bei den Betrieben immer auf großes Verständnis. Im Kaufbeurer Klinikum zum Beispiel erwartete die Mädchen ein spezielles Programm, das zusammen mit der Pflegedienstleitung und den Krankenhausseelsorgern ausgearbeitet wurde.
In der Schule wird das Praktikum nachbesprochen, ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst. Immer wieder wird dabei deutlich, wie wichtig und wertvoll für die Mädchen die Erfahrungen sind, die sie in der Begegnung mit dem Nächsten machen konnten. Und bei so mancher festigte sich durch das Compassion-Projekt der Wunsch, ihr Berufsleben in den Dienst der Mitmenschlichkeit zu stellen.