Kempten | mor | Ob beim Kreieren einer Skulptur oder beim Musizieren - für 26 Pädagogen aus dem Raum Kempten stand beim Lions-Quest-Aufbaukursus die Teamentwicklung und Gruppenarbeit im Vordergrund. Die Lehrer bekamen bei einem zweitägigen Seminar ein Instrumentarium an die Hand, das sie den Schülern weitergeben können.
Hinter "Lions-Quest" verbirgt sich ein Unterrichtsprogramm, das Lehrern und in der Folge auch den Schülern helfen soll im Umgang miteinander. In den letzten sechs Jahren organisierten und finanzierten sieben Lions-Clubs gemeinsam sieben solcher Quest-Grundkurse mit einem Budget von rund 35000 Euro. Dabei lernten Lehrer, ihren Schülern soziale Kompetenzen beizubringen. Das ging bis hin zur Konfliktbewältigung.
Denn Erziehungsarbeit sei längst nicht mehr auf das Elternhaus beschränkt, erklärte Gerhard Kisel vom Lions-Club Kempten Buchenberg als zentraler Organisator.
Zirka 200 Lehrer im Raum Kempten, Kaufbeuren, Füssen und Marktoberdorf haben an dem Projekt teilgenommen: "Das sind schätzungsweise etwa zehn Prozent der Allgäuer Pädagogen." Ziel sei, Lions-Quest in allen Schulen zu verankern.
Weg vom Frontalunterricht

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Jetzt fand ein erstes Aufbauseminar statt mit dem Thema "Teamentwicklung und Gruppenarbeit." Quest-Kursleiterin Kathrin Opitz verdeutlichte den Teilnehmern, dass es wichtig sei, die Jugendlichen mit Projekten zur Mitarbeit zu motivieren: "Die Zeiten des klassischen Frontalunterrichts sind vorbei." Im Aufbaukurs war "learning by doing" angesagt. Es ging immer wieder darum, Projekte zu entwickeln, Feedbacks zu geben.
Spannend gestaltete sich das Seminar auch dadurch, dass die unterschiedlichsten Fachlehrer von verschiedensten Schultypen gemeinsam Erfahrungen sammelten und Ideen mit in das Seminar einbrachten. "Hier wurde uns praktische, umsetzbare Arbeit für unsere tägliche Arbeit in den Klassenzimmern vermittelt", meinte eine Lehrerin.
Mehrfach wurde der Wunsch in der Gruppe laut, jedes Jahr ein solches Seminar anzubieten. Ein entsprechendes Thema hätte Lions-Quest-Trainerin Kathrin Opitz gleich zur Hand: Elternarbeit. Für sie sind die Pädagogen, die sich an den Quest-Seminaren beteiligen die "Creme der bayerischen Lehrerschaft", weil sie sich für neue jugendgerecht und zeitgemäße Schulkonzepte einsetzen.
Immerhin würden die Teilnehmer auch zum Großteil ihre freie Zeit für das Seminar opfern und hohen Einsatz geben. Opitz: "Erziehung hat etwas mit Mutmachen zu tun." Die sieben Lions-Clubs, die in der Region hinter "Lions-Quest" stehen und die Finanzierung übernehmen sind die Lions-Clubs aus Füssen, Kaufbeuren, Marktoberdorf und aus Kempten die Lions-Clubs Kempten, Kempten-Buchenberg, Kempten-Cambodunum, Kempten-Müssiggengel. Bisher gab es sieben Grundseminare: Fünf davon am Allgäu-Gymnasium, eines am Hildegardis-Gymnasium und eines in Kaufbeuren.