Stadtrat Dr. Ulrich Rupp gewinnt Festwochen-Schießen der FSG Kempten Kempten (swa). Er kam, sah und siegte: Dr. Ulrich Rupp ist neuer Festwochen-König der Königlich-Privilegierten Feuerschützen-Gesellschaft (FSG) Kempten. Er war vom bisherigen König, seinem Stadtrats-Kollegen Josef Mayr, eingeladen worden und wurde auch dessen Nachfolger. 'Ich werde mich bemühen, die Würde und Bürde zu tragen', versprach der sichtlich überraschte neue Regent.
Dr. Rupp war erstmals bei diesem Wettbewerb dabei, den die FSG alle zwei Jahre zur Allgäuer Festwoche in ihrem Schützenheim in Rothkreuz veranstaltet. 'Ich schieße sonst nur gelegentlich in meiner Freizeit'. Der neue Schützenkönig hatte den besten 'Zehner' auf die von seinem Vorgänger gestiftete Scheibe. Zweiter und damit Wurstkönig wurde Manfred Werne, der Vorsitzende der Kreisgruppe Kempten im Bayerischen Jagdverband. Dritter und Brezenkönig war Zweiter Bürgermeister Josef Leonhard Schmid, der bei der FSG als Schützenkommissar fungiert.
Krüge für Trainingsbeste
Für die besten Ergebnisse im Trainingsschießen erhielten Dieter Schwappacher, der Leiter des Verwaltungs- und Sozialreferates bei der Stadt Kempten, Markus Brehm, Geschäftsführer der Allgäuer Zeitung und Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer Ehrenkrüge.
Der alte Schützenkönig Josef Mayr hatte neben einem Büfett auch die neue Scheibe gestiftet, die von der Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Sport ins Visier genommen wurde. Über das Motiv hatte sich der Fraktions-Vorsitzende der CSU 'lange den Kopf zerbrochen'. Er hatte viele Ideen. Letztlich hat sich Mayr für eine Scheibe entschieden, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vereint: Sie zeigt den Residenz-Platz, wie er sich nach seinem Umbau präsentieren soll. Im Mittelpunkt steht dabei die altehrwürdige Residenz.
Gestaltet wurde die Scheibe von Malermeister Franz Schäffeler (87) aus Rappenscheuchen, dessen Hobby es seit 25 Jahren ist, Schützen-Scheiben zu gestalten. 'Ich glaube, Herr Schäffeler hat meine Idee ganz gut umgesetzt', lobte Josef Mayr den Künstler. Rückblickend stellte Mayr fest, dass der große Schützen-Umzug zur 50. Allgäuer Festwoche 'nicht nur für mich, sondern für den ganzen Schützengau Allgäu ein besonderes Erlebnis war'. Bei diesem durfte er als Schützenkönig die Kette tragen.
Die Schützen setzen überhaupt auf Tradition. Das trifft nicht nur auf das Festwochen-Schießen (OB Dr. Netzer: Das ist alle zwei Jahre der Toptermin zur Festwoche, denn er vereint Geselligkeit und Spannung) zu, sondern auch auf die FSG Kempten. ' Sie ist der älteste Verein der Stadt', erklärte Bürgermeister Josef Leonhard Schmid in seinem Grußwort als Schützenkommissar. 'Sie hat rundum eine positive Entwicklung genommen und fördert unter Führung von Erstem Schützenmeister Josef Beer seit Jahren den Spitzensport genauso wie den Breitensport.' Beer zeigte sich stolz auf das Erreichte. Er verwies neben der langen Vereinsgeschichte (534 Jahre) auch auf die zahlreichen alten Scheiben, die das Schützenheim zieren und deren älteste bis ins Jahr 1670 zurückdatiert.
Der Erste Schützenmeister zollte auch den Sportschützen ein Lob. So verpasste die erste Mannschaft mit Alexander Sonner, Reiner Kremmel, Edi Roth, Andrea Heyland und Hermann Müller nur um vier Ringe den Aufstieg von der zweiten in die erste Bundesliga. Die zweite Mannschaft belegte mit Daniel und Marco Dubowy, Willi Dirr, Tanja Unglert, Martin Probst und Werner Leeb den dritten Platz in der Verbandsliga. Eine gute Rolle spielten auch die Bogenschützen mit Sabine Gutsell, Gaby Leier, Volker Graf, Wolfgang Pollmann und Armin Laskowsky in der Regionalliga.
Am 17. Dezember findet im Schützenheim in Rothkreuz ein Sportschützen-Wettkampf der 2. Bundesliga statt. Dabei will sich die FSG-Mannschaft nicht nur sportlich einem möglichst großen Publikum präsentieren, sondern auch modernste Technik einsetzen. Sie soll den Zuschauern die Möglichkeit geben, noch intensiver am Geschehen teilzunehmen.