Erfolgsrezept wirkt: Scheidegger Tennisherren steigen zum zweiten Mal hintereinander auf Scheidegg (sen). Der Weg der Scheidegger Tennisherren von der Kreisklasse 2 über die Kreisklasse 1 in die Bezirksklasse 1 kostete das Team nur ganze zwei Jahre. Allerdings mussten sich die Aktiven des Kaders den Erfolg mit etlichen Kalorienbomben erkämpfen, denn 'ohne Weißwurst-Frühstück vor dem Wettkampf läuft bei uns nichts', lacht Mannschaftsführer Jürgen Somfleth.
Rustikale Vorbereitung hin oder her - der Erfolg gibt den Westallgäuer 'Tennis-Oldies' auf jeden Fall recht. Der Durchmarsch von der Kreisklasse 2 in die Bezirksklasse 1 innerhalb von nur zwei Spielzeiten spricht eigentlich schon für sich. Aber Zahlen lassen die Leistung der allesamt über 40-jährigen Tennisspieler noch besser ausschauen: 14:0 Punkte, von 63 Matches nur fünf verloren, von 137 gespielten Sätzen lediglich 16 abgegeben und ein Spielverhältnis von 789 Siegen zu 305 Niederlagen. Dass sich der sportliche Erfolg so schnell einstellte, kam für den derzeitigen Mannschaftsführer Jürgen Somfleth doch etwas überraschend. 'Der Kader entstand vor drei Jahren aus einer reinen Hobby-Truppe, die zuvor noch nie um Punkte gespielt hat. Erst langsam kamen dann Turnierspieler wie Philipp Herzberger oder Peter Alber dazu', erinnert sich Somfleth. Allerdings schränkt er ein, dass nicht alleine der Spaß im Vordergrund zu stehen hat. Somfleth: 'Wir sind zwar altersmäßig so drauf, dass wir nicht mehr alles so verkniffen sehen, aber wir haben einen gesunden Ehrgeiz.'Ob in der Bezirksklasse 1 das Ende der Fahnenstange erreicht ist, lassen Thomas Kadzidroga, Harald Rupp, Manfred Dittberner, Hans-Jürgen Mühlenkamp, Herbert Hölzler, Peter Bernhard, Sartor Burkhart, Franz Jung, Gerhard Sabautzki und Franz Schröpfer offen. Jedenfalls nehmen sie es mit der Vorbereitung ernst. 'Wir haben auch diese Saison wieder vor, mit unseren Frauen nach Italien ins Trainingslager zu fahren. Dort spielen wir dann vier bis fünf Stunden täglich Tennis, pflegen aber natürlich auch den südländischen Lebensstil', verrät Jürgen Somfleth mit einem vielsagenden Lachen. Motivierend ist sicherlich auch, dass das schlechteste Doppel eine 'Runde' bezahlen muss. 'Da wundern sich dann unsere Gegner, dass wir trotz eines klaren Spielstands immer noch um jeden Ball kämpfen - schließlich lässt man lieber zahlen, als selbst den Geldbeutel aufzumachen', gibt der Mannschaftsführer zu. Als weiteres großes Plus des Teams nennt Manfred Dittberner, dass der TC Scheidegg drei absolut gleichwertige Doppelpartner auf den Platz schicken kann. Dittberner: 'Hier kann jeder mit jedem - das macht uns so ausgeglichen.' Natürlich wird die Tradition des gemeinsamen Weißwurst-Frühstücks vor jedem Spieltag auch in der Bezirksklasse 1 beibehalten. Nur, ob es dazu auch das obligatorische Weißbier oder doch lieber den sportiveren Sprudel gibt, das behalten die 'Tennis-Oldies' dann doch lieber für sich.