Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Erst abgelehnt, dann doch als Tourismus-Chef verpflichtet

Allgäu

Erst abgelehnt, dann doch als Tourismus-Chef verpflichtet

    • |
    • |
    Erst abgelehnt, dann doch als Tourismus-Chef verpflichtet
    Erst abgelehnt, dann doch als Tourismus-Chef verpflichtet Foto: privat

    Oberstdorf | pts | Der Spitzenferienort Oberstdorf (2,4 Millionen Übernachtungen pro Jahr, 330 000 Gäste) hat endlich wieder einen Tourismus-Direktor. Er heißt Dr. Bertram Pobatschnig, ist 55 Jahre alt und Österreicher. Der gelernte Industrie-Kaufmann, studierte Kommunikationswissenschaftler und touristische Quereinsteiger arbeitete seit zehn Jahren als Geschäftsführer von Destinationen in Kärnten ('Wörthersee-Tourismus GmbH') und Oberösterreich (Tourismus-Verband 's' Innviertel').

    Mit dem am Montagabend in nichtöffentlicher Sitzung des Marktgemeinderats gefassten Beschluss von 14:6 geht ein Streit um den Chefposten zu Ende, der gerade in den letzten Tagen skurrile Züge angenommen hatte. Es war zu einer Auseinandersetzung zwischen Bürgermeister Thomas Müller (CSU) und Bürgerschaftsvertretern gleich aus vier Fraktionen gekommen, nachdem die Einstellung von Pobatschnig noch sechs Tage zuvor unter anderem wegen einer bestimmten Klausel im Vertrag mit 10:9 Stimmen blockiert worden war.

    Das sei 'Wahlkampf der brutalsten Form', hielt der Rathaus-Chef den Neinsagern vor. Die Zehn, inklusive der beiden Bürgermeister-Stellvertreter, reagierten darauf mit einer 'überfraktionellen Erklärung', in der sie dem Bürgermeister vorwarfen, wichtige Informationen vorenthalten zu haben. Zuletzt hagelte es heftige Vorwürfe der Zimmervermieter und Gastronomen an die Adresse der Räte. Das Hin und Her schade dem Image von Oberstdorf, hieß es. Immerhin ist die Position seit sieben Monate unbesetzt, nachdem sich die Gemeinde vom früheren Stelleninhaber Urs Kamber getrennt hatte.

    Eigentlich hatte Müller, der gestern die überraschende Wende verkündete, dem Bewerber bereits abgesagt. 'Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Herrn Pobatschnig, der beste Voraussetzungen für die anspruchsvolle Aufgabe mitbringt', erklärte ein nunmehr erleichtert wirkender Bürgermeister. Über die Kehrtwende wunderte er sich dann doch ein wenig, zumal der zuvor mehrheitlich beanstandete Beschlussvorschlag wortwörtlich übernommen worden sei.

    Spätestens zum 1. November

    Der neue Tourismus-Direktor, der sein Amt spätestens zum 1. November in Oberstdorf antreten will, zeigte sich gestern in einer ersten Reaktion unberührt von den Streitereien. Es gelte nun, 'das Produkt Oberstdorf emotional besser zu verkaufen als bisher', sagte er gegenüber unserer Zeitung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden