Artikel: Ersatz für die Tagesstätte St. Martin

14. Januar 2003 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Kindergarten und Krippe übernehmen andere Träger

Kempten (pa). - Die Kindertagesstätte St. Martin auf der Halde im Norden der Stadt wird Ende August aufgelöst. Was aber trotz Ebbe in der Stadtkasse keine ersatzlose Streichung bedeutet. Denn die Kindergartengruppe zieht dann um in die benachbarte Tagesstätte 'Sternschnuppe' am Haldenweg. Und im Oberlinhaus im Freudental wird als Ersatz eine neue Krippen-Gruppe eingerichtet. Seit nunmehr neun Jahren wird die Tagesstätte St. Martin im Gebäude der Schwestergemeinschaft der Liebe Christi betrieben. Allerdings war sie dort von der Bezirksregierung nur als provisorische Lösung für maximal zehn Jahre genehmigt worden - und diese Frist läuft heuer aus. Das gilt auch für das Nutzungsrecht des Gebäudes.

Für zwei Jahre eingesprungen Ebenfalls befristet ist derzeit die Trägerschaft der Einrichtung. Denn die hatte, nach dem Tod der damaligen Leiterin von St. Martin, Schwester Magdalena, im Sommer 2001 übergangsweise für zwei Jahre die Kath. Waisenhausstiftung übernommen. Bereits im vergangenen September hatte der Jugendhilfeausschuss beschlossen, die Kindergarten-Gruppe in die Tagesstätte 'Sternschnuppe' der Arbeiterwohlfahrt zu integrieren. Offen war bislang, was aus der Krippengruppe wird. Eine ersatslose Auflösung, so Jugendamtsleiter Benedikt Mayer, sei nicht vertretbar. Denn dann gäbe es in ganz Kempten nur noch 36 Krippenplätze. Die Lösung, der jetzt der Ausschuss einhellig zustimmte, liegt in der Kindertagesstätte Oberlinhaus, die das Diakonische Werk/Johannisverein im Freudental betreibt. Dort war vor drei Jahren eine Kindergartengruppe stillgelegt worden. Diese Räume wurden seither frei gehalten, und dort soll im Herbst die neue Kinderkrippe eingerichtet werden. Wiederum, wie bisher schon in St. Martin, mit zwölf Plätzen. Womit dann in der ganzen Stadt weiterhin 48 Plätze zur Verfügung stehen. Ein Nachteil dieser Lösung sei, so Mayer, dass die Krippenplätze nicht mehr stadtteilbezogen für den Kemptener Norden zur Verfügung stünden. Was aber nach Ansicht des Jugendamtes hinnehmbar sei. Denn auch die Krippenplätze in St. Martin seien durchaus nicht nur aus den Bereichen Halde und Thingers belegt worden, sondern von Kindern aus dem gesamten Stadtgebiet. Vorteil des neuen Standortes im Freudental sei einerseits die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und andererseits die Einbindung in bereits bestehende sehr gute Strukturen.