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Ermittlungen in Memmingen: Autoren stellen Allgäu-Krimi vor

Roman

Ermittlungen in Memmingen: Autoren stellen Allgäu-Krimi vor

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    Ermittlungen in Memmingen: Autoren stellen Allgäu-Krimi vor
    Ermittlungen in Memmingen: Autoren stellen Allgäu-Krimi vor Foto: Ralf Lienert

    'Milchgeld. Kluftingers großer Fall' lautet der Titel eines Kriminalromans, der dieser Tage in der Memminger Buchhandlung Javurek präsentiert wurde. Die erste Lesung mit den beiden Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr fand einen ermutigenden Zuspruch und machte Lust auf dieses Buch, das mit dem Zusatz 'Ein Allgäu Krimi' auf eine von mehreren Besonderheiten hinweist.

    Er wolle in der Literatur die Region Allgäu vertreten sehen, begründete Verleger Jürgen Schweitzer, Inhaber des Maximilian-Dietrich-Verlags, seine Mitwirkung an dem Buch. Aus diesem Grunde habe er bei Klüpfel nachgefragt, ob er denn jemanden aus der Szene mit schriftstellerischem Ehrgeiz kenne. Der wusste tatsächlich jemand ­ "und schon hatte ich zwei Autoren für einen Roman", freute sich der Verleger.

    Klüpfel ­ 31 Jahre alt, in Altusried aufgewachsen und in Memmingen wohnhaft ­ und Kobr ­ 29 Jahre alt, Realschullehrer, in Durach wohnend ­ vermochten es bei der Lesung auf Anhieb, das Publikum für sich einzunehmen. Locker und amüsant erzählten sie von ihrem Helden namens Kluftinger, Kriminalkommissar aus Kempten, dem ein Mord in seinem Heimatort Altusried zum ersten großen Fall verhilft ­ und im Zuge der Ermittlungen auch nach Memmingen führt.

    Ein Lebensmitteldesigner aus einem Käsewerk in Krugzell ist stranguliert worden. Die Nachricht von der Tat erreicht den Kriminaler ausgerechnet beim Essen seiner Lieblingsspeise Kässpatzen.

    Ironische Zwischentöne

    Die Autoren schildern mit viel Liebe zum Detail, ironischen Zwischentönen und derbkomischen Szenen eine spannende Geschichte, deren Handlungsverlauf, geradlinig und logisch strukturiert, spannend zu einem fast tragischen Ende führt.

    Dabei scheuen sie sich auch nicht, bekannte Klischees für das Allgäu einzustreuen, das symbolische Augenzwinkern ist dabei aber nicht zu überlesen: Kluftinger isst nicht nur für sein Leben gern Kässpatzen und Weißlacker, er spielt in Altusried in der heimischen Musikkapelle mit (schlägt dort die große Trommel, "weil man keinen anderen Deppen dafür gefunden hat") und ermittelt auch schon mal unbeabsichtigt in ledernen Kniebundhosen.

    Kluftingers Geheimnis

    Der Titel des Buchs weist darauf hin, dass die Handlung etwas mit der Allgäuer Haupterwerbsquelle Milch zu tun hat und dass ein Lebensmittelskandal zu weiteren Konfliktsituationen führt. Mit Kluftinger haben die beiden Neulinge in der Literaturszene einen sympathischen Antihelden geschaffen, der in seiner Ermittlungsarbeit bisweilen durch private Probleme beeinträchtigt wird. Die Auseinandersetzungen mit seiner Frau Erika lösen sich jedoch nahezu von allein, bedingt durch das ausgeprägte Harmoniebedürfnis Kluftingers.

    Wenngleich die Autoren alle kniffligen Situationen glaubhaft entwirren, ein Geheimnis haben sie nicht gelüftet: Kluftinger hat keinen Vornamen, er ist eben Kluftinger.

    Fazit: Der Allgäu-Krimi "Milchgeld" ist sein Geld wert und kredenzt Lesegenuss pur.

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