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Erlebnisse als "Langnase mit gelben Haaren"

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Erlebnisse als "Langnase mit gelben Haaren"

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    Erlebnisse als "Langnase mit gelben Haaren"
    Erlebnisse als "Langnase mit gelben Haaren" Foto: bÄr markus ‹baer@azv.de›

    von Silke Maul |DösingenPolitisch umstritten und heiß diskutiert waren die diesjährigen Olympischen Spiele. Das sportbegeisterte Ehepaar Lena und Björn Schweitzer aus Dösingen ließ sich dadurch aber nicht davon abbringen, in den Flieger zu steigen und den Sommerurlaub in Peking zu verbringen. Nun sind die beiden wieder im Ostallgäu und berichten von ihren Erlebnissen.

    Bereits im Februar 2007 hatten die Dösinger mit ihren Vorbereitungen begonnen. Flug und Unterkunft wurden gebucht, und als im Mai 2007 der Ticketkatalog im Briefkasten lag, wurde fleißig getüftelt und geplant. Für zwölf Veranstaltungen erhielt das Ehepaar Karten, darunter für Beachvolleyball, Rudern oder auch das Leichtathletikfinale der Herren über 200 Meter. "Es ist schon ein tolles Gefühl, dabei zu sein, wenn ein neuer Weltrekord aufgestellt wird, auch wenn der Athlet nicht aus Deutschland kommt", erzählt Björn Schweitzer.

    Für Lena Schweitzer sind es bereits die vierten Olympischen Spiele. Bisher war sie schon in Sydney, Atlanta und Athen. Auch in London in vier Jahren will sie wieder mit dabei sein. "Wir kommen beide aus sehr sportbegeisterten Familien, Olympia ist da einfach ein fester Bestandteil.

    " Anders als bei den bisherigen Spielen nutzte das Ehepaar die drei Wochen in Peking aber auch besonders, um Land und Leute kennenzulernen. Mit maximal einem Wettkampf pro Tag blieb noch genug Zeit, die Chinesische Mauer oder die Verbotene Stadt zu besichtigen. "Diese Chance muss man nutzen, wenn man vor Ort ist. Wann sonst kommt man nochmal nach China."

    Aber auch die Spiele selbst waren für die Sportfans eine "riesen Schau". "Die Organisation war gigantisch, wir sind völlig stressfrei überall hingekommen. Obwohl 60000 Menschen aus einem Stadion strömten, mussten wir nirgendwo anstehen und haben sogar noch Sitzplätze in der U-Bahn bekommen", resümiert Björn Schweitzer begeistert. Genauso oft wie er den Auslöser seiner Kamera drückte, genauso oft waren auch er und seine Frau begehrte Fotoobjekte für die Chinesen.

    "Uns Langnasen wurden ständig irgendwelche Kinder auf den Arm gedrückt, und jeder freute sich, ein Foto mit uns zu schießen", lacht Lena Schweitzer. Höhepunkt der "Faszination Langnasen" war für die 27-Jährige, als ein kleines Mädchen auf Englisch fragte, ob sie jemals mit ihren gelben Haaren glücklich sein könne, oder ob sie Lena ein paar von ihren schönen schwarzen Haaren abgeben solle. Ein weiterer Höhepunkt für das junge Paar war das Essen. Affe, Esel und Schildkröte seien in Peking sehr beliebt, wurde dem 29-Jährigen berichtet. "Die meisten Sachen haben wirklich gut geschmeckt, aber darüber nachgedacht, was genau wir gerade essen, haben wir dann doch lieber nicht", schmunzelt Björn Schweitzer.

    Großer Kontrast

    Der Kontrast zwischen Arm und Reich sei wirklich sehr groß. "Was man nicht sehen wollte, musste man nicht sehen, dafür haben die Chinesen schon gesorgt." Bauzäune mit Bannern bespannt wurden um die Slums gezogen. Lena und Björn Schweitzer verließen dennoch ein paar Mal die vielbefahrenen Hauptwege. "Die Menschen saßen in ihren Wellblechhütten und waren glücklich. Manche haben auf Englisch gegrüßt, andere haben uns stolz ihre Klebetattoos mit Olympiamotiven gezeigt."

    Ganz Peking sei eine große Olympiafamilie gewesen, äußerst freundlich und hilfsbereit. "Die drei Wochen waren wirklich außergewöhnlich, wir sind froh, dabei gewesen zu sein."

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