Sonthofen | oh | Die in Sonthofen ansässige deutsche Vertriebs-Tochtergesellschaft der österreichischen Ergee-Textilgruppe hat offensichtlich beim Amtsgericht Kempten einen Insolvenzantrag gestellt. Die Information zur angeblichen Zahlungsunfähigkeit der Ergee-GmbH stammt vom vorläufigen Insolvenzverwalter, dem Münchner Rechtsanwalt Peter Därr. 32 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Die Ergee-Gesellschaft in der Kreisstadt, letzter Rest eines einst stolzen Unternehmens der Strumpfherstellung, hatte die Aufgabe, Feinstrickwaren unter der Marke "Ergee" in Deutschland in Umlauf zu bringen. Wie der vorerst zum Insolvenzverwalter bestellte Anwalt mitteilt, wurden in Sonthofen mehr als die Hälfte des Umsatzes der gesamten Ergee-Gruppe erwirtschaftet. Grund für die Antragstellung jetzt vor Gericht ist laut Peter Därr der wirtschaftliche Niedergang der österreichischen Muttergesellschaft, von der die deutsche Vertriebsgesellschaft vollständig abhängig sei.
Eigenes Vertriebsnetz
Über das Vermögen der Textilgruppe hatte das Landesgericht Krems ein Konkursverfahren eröffnet. Der Betrieb mit Produktion und Logistik soll in reduziertem Umfang von einem Investor übernommen werden, der nach Angabe des österreichischen Masseverwalters allerdings über ein eigenes Vertriebsnetz in Deutschland verfügt. Deshalb bestehe kein Interesse am Allgäuer Ergee-Vertriebsnetz.
Der bestellte Rechtsanwalt Därr beabsichtigt dennoch, die Vertriebsstruktur aufrechtzuerhalten und sucht nach einem Investor. Bestehen bleibt seinen Worten zufolge der mit guter Nachfrage ausgestattete Werksverkauf der Ergee-GmbH in Sonthofen.