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"Erfreuliche Ereignisse" und "falsche Entwicklungen"

Ottobeuren

"Erfreuliche Ereignisse" und "falsche Entwicklungen"

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    "Erfreuliche Ereignisse" und "falsche Entwicklungen"
    "Erfreuliche Ereignisse" und "falsche Entwicklungen" Foto: brigitte waltl-jensen

    Über mangelndes Interesse an der Bürgerversammlung in Ottobeuren konnte sich Rathauschef Bernd Schäfer am Montagabend wahrlich nicht beklagen. Der Saal im wieder eröffneten Hotel Hirsch war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bei seiner nach eigenen Angaben nunmehr 69. Bürgerversammlung (inklusive Ortsteile) bot Schäfer den Besuchern einen umfangreichen und mit Zahlen und Bildern gespickten Überblick über die wichtigsten Stationen des vergangenen Jahres.

    Als erfreuliche Ereignisse bezeichnete das Gemeindeoberhaupt beispielsweise die Eröffnung des Günztalradwegs zwischen Ottobeuren und Westerheim und die Einweihung des neuen Wertstoffhofs, der im Januar "ans Netz ging", viel mehr Platz bietet und für die Bürger nun länger geöffnet hat.

    Dennoch kamen auch "weniger positive" Aspekte des abgelaufenen Jahres zur Sprache, die Schäfer unter dem Titel "Falsche Entwicklungen" zusammenfasste. Dabei wurde deutlich, dass die Wirtschaftskrise auch nicht an Ottobeuren spurlos vorübergeht. Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2010 werden demnach sinkende Einnahmen bei der Einkommenssteuer erwartet (rund 400000 Euro weniger). Der Grund sei nicht etwa ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ottobeuren, vielmehr würden die vom Bund beschlossenen Steuererleichterungen weniger Geld in die Gemeindekasse spülen, erklärte Schäfer.

    Ebenso werden die Einnahmen aus der Gewerbesteuer vermutlich sinken. Dies schränke die Gemeinde in ihrem Handlungsspielraum ein. "Wir werden aber immer noch sehr hohe Investitionen tätigen können und müssen", sagte der Rathauschef und verwies darauf, dass einige Projekte bezuschusst werden.

    So etwa auch die Umgestaltung des Kurparks, die sich laut Schäfer durch den Wegzug der Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) nun etwas schwieriger gestaltet. Die Errichtung einer Qi-Gong-Wiese sei nicht mehr sinnvoll. Nach dem Standortwechsel der TCM-Klinik würde man sich "mit einem chinesischen Garten nur lächerlich machen", da nun der örtliche Bezug fehle. Mittlerweile sei geplant, an dieser Stelle einige Trimm-Geräte für Jung und Alt aufzustellen. Dazu seien jedoch Umplanungen notwendig.

    Man habe wegen des Konjunkturförderprogramms bereits bei der Bezirksregierung angefragt, die signalisiert habe, dass dies möglich sei.

    Auch die Entlassung des Ärztlichen Direktors der Ottobeurer Kreisklinik, Dr. Wolfgang Pflederer, habe ihn und viele Bürger in der Gemeinde beschäftigt. Er erinnerte an die Demonstration Ende Mai 2009, als sich über 600 Bürger auf dem Marktplatz versammelt hatten, um ihre Solidarität mit dem geschassten Mediziner zu bekunden. "Es war notwendig, ein Zeichen zu setzen, dass man sich engagiert", so Schäfer rückblickend.

    Wichtige Projekte in diesem Jahr sind neben der Sanierung des Kasernenareals und dem Bau eines Regenüberlaufbeckens im Bereich "Am Hofacker" die Erweiterung des Schulzentrums samt Zweifachturnhalle. Wenn alles nach Plan läuft, rechnet Schäfer damit, dass die Baumaßnahmen bis November dieses Jahres abgeschlossen sein werden.

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