Kraftisried/Bidingen | vit | Bayernweit gibt es nur ganz wenige Gemeinden, in denen bei der Bürgermeisterwahl am 2. März oder bei der Stichwahl am 16. März keine Entscheidung fiel. Im Ostallgäu sind es gleich zwei Gemeinden: Bidingen und Kraftisried. Nun soll am Sonntagabend feststehen, wen sich die Bürger als Gemeindeoberhaupt wünschen. Denn in denWiederholungswahlenstehen jeweils zwei Kandidaten auf dem Stimmzettel.
Bidingen: Josef Lang oder Franz Martin
In Bidingen führten letztlich die Querelen um die Abrechnung des Kanalbaus und die Trinkwasserversorgung dazu, dass Bürgermeister Jörg-Dietmar Reinelt bei der Wahl mit 47,6 Prozent die Wiederwahl knapp verfehlte. Sowohl Reinelt als auch der nicht nominierte Zweitplatzierte Andreas Müller wollten bei einer Stichwahl aber nicht antreten. Daher wurden Neuwahlen angesetzt. Nun stehen zwei neue Namen auf dem Stimmzettel: Der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Josef Lang (52) kandidiert für die Wählergemeinschaft Bernbach/Ob. Franz Martin (39) tritt für die Dorfgemeinschaft Bidingen an.
In Bidingen sind 1259 Bürger wahlberechtigt. Für sie wurden zwei Wahllokale (Bidingen und Bernbach) eingerichtet. Die Briefwahl-Stimmen werden gesondert ausgezählt. Bisher haben 59 Bürger die Wahlbriefe angefordert - ungewöhnlich wenige, wie Hans Bischof von der VG-Biessenhofen weiß.
Die Wahlleiterin Irmgard Schnieringer rechnet am Sonntag gegen 18.30 Uhr mit dem Ergebnis. Dann tritt auch der Wahlausschuss zusammen und der Kandidat, der die Mehrheit der Stimmen auf sich vereint, dürfte die Wahl annehmen. Seine Amtszeit beginnt dann am Tag nach Feststellung des Ergebnisses - also voraussichtlich am Montag. Die Vereidigung ist dann für die Gemeinderatssitzung am Mittwoch geplant.
Kraftisried: Siegfried Mayer oder Jutta Breitenmoser
Vor der Alternative Mann oder Frau stehen die Kraftisrieder. Denn die Wählergemeinschaft aller Berufsstände nominierte Jutta Breitenmoser (51), die Bürgerliste Kraftisried setzt auf Siegfried Mayer (42).
In der zweitkleinsten Ostallgäuer Gemeinde (rund 730 Einwohner) hatte am 2. März eine 'weiße Wahl' stattgefunden, bei der es keinen offiziellen Kandidaten gab. Denn Amtsinhaber Johann Hartmann wollte das Amt aus persönlichen Gründen nicht weiterführen. Dennoch entfielen 31 Prozent der Stimmen auf ihn. Da er aber nicht in die Stichwahl wollte, steht nun die Wahlwiederholung an.
Auch in Kraftisried rechnet man mit einer schnellen Auszählung der Stimmen. Wahlberechtigt sind 555 Bürgerinnen und Bürger, Briefwahlunterlagen haben erst 26 Kraftisrieder angefordert. Der Wahlausschuss tagt am Montag, so dass das neue Gemeindeoberhaupt am Dienstag die Geschäfte von Zweitem Bürgermeister übernehmen dürfte.