Eine Beichte und ihre Folgen: In seiner letzten 'Zugabe' – 'Welch ein Tag!' vom 15. Oktober – hatte sich unser Kolumnist Maxi Schafroth bei seiner ehemaligen Mitschülerin und Banknachbarin Katharina Stich dafür entschuldigt, dass er in der Schule einmal heimlich aus ihrem Deutsch-Heft ein Fleißbild herausgerissen hatte. Nun meldete sich die 'Geschädigte' überraschend per E-Mail bei uns mit folgenden, an ihren Schulfreund Maxi Schafroth gerichteten Zeilen:
'Lieber Maxi,
hiermit nehme ich Deine Entschuldigung zur Entwendung meines Fleißbildchens offiziell an. Endlich weiß ich, wo das lang verschollene Fleißbild geblieben ist. Da aus meiner Sicht noch keine Verjährung des Vergehens eingetreten ist, finde ich eine kleine Entschädigung in Form eines selbst gemalten Fleißbilds angebracht.
Liebe Grüße, Kathi Stich.'
Katharina Stich lebt in München und hatte über ihre bei Weitnau (Oberallgäu) lebende Tante von Schafroths 'Fleißbild'-Beichte erfahren. Im Gespräch mit unserer Zeitung wusste die 26-Jährige noch über so manches Detail aus der Kindheit unseres Kolumnisten zu berichten.
Frau Stich, für welche besondere Leistung haben Sie denn in der Ottobeurer Grundschule das Fleißbildchen bekommen?
Stich: Oh, das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Wahrscheinlich wegen Schönschrift, denke ich.
Sie kennen Maxi Schafroth schon aus der Kindergartenzeit in Ottobeuren. Gemeinsam waren Sie mit ihm in der Marienkäfergruppe. Können Sie uns etwas mehr über die Vergangenheit unseres Kolumnisten verraten? Wie war er so als Sieben-, Achtjähriger?
Stich: Er hat damals schon sein kabarettistisches Talent unter Beweis gestellt, weil er oft Lehrer imitiert hat. Das kam bei den Schülern sehr gut an und sogar manche Lehrer konnten über sich selber lachen.
Sie waren in der ersten und zweiten Klasse Maxi Schafroths Banknachbarin
Stich: Ja, ich war brav, er zappelig. Wahrscheinlich sollten wir uns gegenseitig neutralisieren.
Und: Hat es funktioniert?
Stich: Ni
cht wirklich.
Nun mussten wir erfahren, dass er Sie beklaut hat. Gab es sonst noch Auffälligkeiten?
Stich: (lacht) Ja, in der ersten Klasse wollte er mir ab und zu immer ein Bussi geben, aber da wollte ich nicht. In der zweiten Klasse wollte ich ihm dann ein Bussi geben, aber dann hat er sich gesperrt.
Legendär sollen ja die Kindergeburtstage im Hause Schafroth in Stephansried gewesen sein.
Stich: Ja, seine Geburtstagsfeiern waren immer sehr beliebt, weil er sich immer selbst Spiele ausgedacht hat. Einmal durfte er sogar die ganze Schulklasse einladen.
Dass Maxi Sc
hafroth als Kabarettist und Kolumnist virtuos mit Worten umgehen kann, wissen wir. Jetzt sind wir gespannt, wie er sich als Fleißbild-Maler macht.
Stich: Ich auch.