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Engagement im Ehrenamt ist gefragt

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Engagement im Ehrenamt ist gefragt

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    Buchloe (sei). - Neuwahlen des Vorstands und des Beirates sowie Jahresberichte standen auf der Tagesordnung bei der Jahresversammlung der Volkshochschule (VHS) Buchloe. Im Amt bestätigt wurde Vorsitzender Ludwig Bertele. Eigentlich wollte sich Bertele nach 21 Jahren ehrenamtlicher Vorstandsarbeit in den 'Ruhestand' verabschieden. Aber was macht man, wenn weit und breit kein Kandidat für das Amt des Vorsitzenden auszumachen ist? Bertele krempelt mit der Bemerkung 'ohne Vorstand möchte ich die Veranstaltung heute nicht verlassen' zum Wohle der VHS in wirtschaftlich schwieriger Zeit nochmals die Ärmel hoch, schiebt Einwände seiner Familie beiseite und tritt nochmals an. Die Mitgliederversammlung bestätigte ihn denn auch mit überwältigender Mehrheit. Einer, der den 'Absprung' tatsächlich geschafft hat, ist der bisherige 2. Vorsitzende, Altbürgermeister Franz Greif.

    Greif: 'Muss zu mir finden' Seine ehrliche und überzeugende Argumentation ('Ich muss zu mir finden'), mit der er eine Kandidatur für den Vorstand ablehnte, wurde allseits respektiert - schließlich bekleidete er bereits seit seinem 18. Lebensjahr ständig öffentliche Ämter. Sowohl Bertele als auch Bürgermeister Josef Schweinberger würdigten die 'Ära Greif', in der die VHS ein neues Zuhause im ehemaligen Postgebäude gefunden hat. Bertele nannte dies einen 'großen Schritt' für die VHS, darüber hinaus sei ihm Greif ein 'stets guter Begleiter' gewesen. Ins Amt des 2. Vorsitzenden rückte Schweinberger nach, zur 3. Vorsitzenden wurde mit Irmgard Wimmer eine 'Fachfrau' gewählt, die selbst 25 Jahre lang Angestellte der VHS war. Auch beim VHS-Personal ergaben sich im vergangenen Jahr große Veränderungen. Die Diplom-Pädagogin Sabine Kil übernahm im November die Leitung - in Zeiten von Haushaltssperren und gekürzten Zuschüssen. Trotzdem habe man einen kleinen Überschuss von 2500 Euro 'erwirtschaftet'. Aber Kil ließ keinen Zweifel am Weg aufkommen, der zu diesem Ergebnis führte: weniger Personal und überdurchschnittliches Engagement der Mitarbeiter: 'Ein Haufen Arbeit, aber es macht Spaß', lautete ihr Resümee. Neu im Team ist Melanie Täuber, die im Sekretariat arbeitet. Eine Menge neue Projekte seien geplant, unter anderem in Kooperation mit der Grundschule 'Mama lernt deutsch'. Dabei will man über die Kinder an die ausländischen Mütter 'herankommen'. Bei der EDV-Fortbildung tun sich große Probleme auf. Die bisher mitbenutzte Anlage in der Hauptschule sei mit dem dort installierten so genannten 'HDD-Sheriff', der das Aufspielen spezieller Software verhindert, für die VHS nicht mehr flexibel genug. Vonnöten sei ein System, mit dem man auf die speziellen Fortbildungs-Anforderungen einzelner Gruppen wie Senioren oder Hausfrauen, aber auch der von Firmenkunden mit aktueller Software und zu 'vernünftigen Zeiten' reagieren kann. Im Rechenschaftsbericht des Jugendmusikwerkes gab dessen pädagogische Leiterin Christiane Eberhard einen Überblick über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Über insgesamt 46 Veranstaltungen berichtete sie, im Instrumentalunterricht seien sogar zwei Fagott-Schüler, eine 'Besonderheit für eine so kleine Stadt'. In der Musikschule sei der Andrang so groß, dass eine Warteliste angelegt werden musste.

    Viele Helfer bei Ferienfreizeit Gabi Löcherer berichtete über ein breitgefächertes Programm der Buchloer Ferienfreizeit 'dank vieler ehrenamtlicher Helfer'. Mit verschiedenen Sonderaktionen wie Basteln und Tattoos habe man aufgrund der angespannten Haushaltslage versucht, die 'Haushaltskasse' aufzubessern. Der Buchloer Wasserturm sei mit 'Feuereifer bemalt' worden. Doch fehle es an geeigneten Flächen für Folgeprojekte, nachdem Bahn- und Autobahnverwaltung nicht sonderlich 'begeistert' seien. Händeringend sucht Löcherer auch nach weiteren ehrenamtlichen Helfern: 'Strahlende Kinderaugen sind ein toller Lohn', versprach sie. Abschließend bedankte sich Bertele bei der Stadt Buchloe für die 'gute, harmonische Zusammenarbeit. 'Wir wollen nichts Unverschämtes', betonte er. Erwachsenenbildung stehe hoch im Kurs und sei letztlich Aufgabe der Kommune, 'wir nehmen das für Sie war'. Schweinberger betonte, dass die 'Stadtväter' immer ein offenes Ohr für die VHS gehabt hätten, gab aber auch unmissverständlich zu verstehen, dass man Prioritäten zu setzen habe, und diese lägen in den nächsten Jahren nun mal beim Grundschul-Neubau im Westen.

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