Wo einst das ehemalige Distriktkrankenhaus und spätere Kreisaltenheim war, steht heute das Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg. 10 Jahre ist es her, dass der Neubau mit 65 Einzel- und 10 Doppelzimmern bezogen werden konnte. 85 Senioren finden hier ein neues Zuhause und genau für jene waren auch die Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums gedacht. Kein prunkvolles Fest sollte es werden, sondern eines, das Gemütlichkeit und Behaglichkeit ausstrahlt, wie es auch sonst im Heimalltag des Hauses spürbar ist. Und das war dem verantwortlichen Team um Heimleiter Hermann Schott auch gelungen. In einem eigens auf dem Parkplatz des Seniorenheimes aufgestellten Festzelt wurde nach Herzenslust gefeiert. Auf der Gästeliste standen vorne weg die Bewohner des Hauses mit ihren Angehörigen, alle Mitarbeiter mit ihren Familien sowie eine Anzahl geladener Ehrengäste. Für den Landkreis Ostallgäu als Träger der Einrichtung begrüßte stellvertretender Landrat Alexander Müller die Gäste. In seinen Worten stellte er die Bedeutung dieses 4 Sterne-Hauses für den Landkreis Ostallgäu heraus. Einen herzlichen verbalen 'Schlagabtausch' lieferte 1. Bürgermeister des Marktes Obergünzburg, Lars Leveringhaus. 'Auch wenn der Landkreis bezahle', so Leveringhaus, 'emotional betrachtet, gehöre das Haus zu ihnen'. Man sei sehr stolz in Obergünzburg, ein so schönes und gut geführtes Heim zu haben. Wie wichtig dem Markt die rund 200-jährige Geschichte des Hauses ist, zeigt auch, dass noch Säulen des ehemaligen Distriktkrankenhauses vor dem Heimatmuseum in Obergünzburg ihren Platz gefunden haben. Einträchtig gingen Bürgermeister und stellvertretender Landrat schließlich ans Werk, um das Fass Bier anzuzapfen. Mit den Worten 'O zapft isch', konnte es dann richtig losgehen. Kulinarisch gab es an diesem Tag zahllose Leckereien, angefangen vom knusprigen Hähnchen direkt vom Gockelwagen, über Eis und Kuchen bis hin zum warmen Leberkäs. Für Stimmung im Festzelt sorgten verschiedene Musikgruppen, wie den Obergünzburger Pfutzgern, dem Dream-Team des Blasorchesters, Alleinunterhalter Helmut Sturm, Fritz Forstmaier, der Drehorgel-Lilly sowie den Willofser Alphornbläsern. Viel Beifall gab es für die Auftritte von Jongleur Daniel Vogler, der Obergünzburger Trachtengruppe sowie der Kindertanzgruppe von Edigna Dietenberger. Auch im und ums Haus war einiges geboten. So führten z. B. eine Gruppe von Senioren gemeinsam mit den Physiotherapeuten Raffael Heisler und Gaby Wintergerst Ausschnitte aus ihrem Kraft- und Balancetraining vor. Am Stand von Primavera gab es die Möglichkeit einer wohltuenden Handmassage und auch das Thevo-Bewegungsbett wie auch der im Haus eingesetzte Bewegungstrainer konnte von den Besuchern getestet werden. An einem Bildschirm im Eingangsbereich zeigte eine Bildershow 'Das Jahr im Rückblick'. Im Garten des Seniorenheimes war neben einem Stand von Gartengestalter Roland Schmid aus Untrasried, mit tollen Spielgeräten des Kreisjugendringes, auch für die Jüngsten Besucher gesorgt. Einen der Programmhöhepunkte stellte sicherlich die Ehrung langjähriger Bewohner dar. Mit 24 Jahren führte dabei Josef Romer, gefolgt von Johann Drexler (23 Jahre) und Gerlinde Franke (17 Jahre), das Ranking an. Pflegedienstleiterin Luise Hartmann und Heimleiter Hermann Schott, verstanden es, in herzlichen Worten die Eigenheiten und Charaktere eines jeden darzustellen. Für alle Geehrten gab es neben einem schönen Blumenstrauß ein auf ihn zugeschnittenes Geschenk. So z. B. für Johann Drexler, dessen größte Leidenschaft der Schnupftabak ist. Für ihn gab es selbigen im 10er Pack.
Obergünzburg