Von Markus Brändle, Buxheim - Energisch setzen sich Eltern des Kindergartens Buxheim gegen eine Verschlechterung des gegenwärtigen Standards in der Kinderbetreuung zur Wehr. 289 Unterschriften hat der Elternbeirat unlängst Bürgermeister Werner Birkle übergeben mit der Bitte, diese an die Staatsregierung weiterzuleiten. Etwa 130 Kinder besuchen zurzeit den Kindergarten in Buxheim. Insgesamt 289 Unterschriften wurden gesammelt. Dies zeigt nach Ansicht von Angela Göller, der Zweiten Vorsitzenden des Elternbeirates am Kindergarten, 'dass die Eltern das neue Modell der Bayerischen Staatsregierung so nicht wollen'. Der Elternprotest richtet sich gegen ein von der Staatsregierung in Auftrag gegebenes Projekt, das unter dem Titel 'Entwicklung und Prüfung effizienter Finanzierungsmöglichkeiten für den Kindergarten und Hortbereich' seit geraumer Zeit im Landkreis Landsberg und in Bayreuth erprobt wird. Ab dem Jahr 2005 sollen diese neuen Richtlinien in überarbeiteter Form für alle Einrichtungen gelten. Nach diesem Modell muss künftig eine von den Eltern fest gebuchte Kindergartenzeit genau eingehalten werden; auch sollen in Zukunft Kinder von null bis zwölf Jahren aufgenommen werden, bei gleicher personeller und räumlicher Ausstattung. Allein in diesen beiden Punkten sehen die Eltern eine gravierende Verschlechterung gegenüber dem Ist-Zustand an bayerischen Kindergärten: Wo jetzt 'verlässliche, flexibel nutzbare Öffnungszeiten' angeboten sind, müsse künftig die Öffnungszeit immer wieder neu berechnet werden. Auch seien Kindergruppen nicht mehr einschätzbar. Bisher seien Geborgenheit und Sicherheit durch einen geregelten Tagesrhythmus und feste Bezugspersonen gewährleistet; in Zukunft, so kritisieren die Buxheimer Eltern, 'wechseln Freunde und Erzieherinnen unter Umständen mehrmals am Tag'. Eine dem jeweiligen Alter des Kindes entsprechende Förderung sei nicht mehr möglich.
'Gegen pädagogische Grundsätze' Das Kindergartenpersonal, so wird weiter an den Plänen der Staatsregierung kritisiert, müsse in Zukunft 'gegen pädagogische Grundsätze und Überzeugungen arbeiten', bei weniger Vorbereitungszeit und einem ungleich größeren Verwaltungsaufwand, als er derzeit zu bewältigen sei. Bürgermeister Birkle teilt 'grundsätzlich die Bedenken der Eltern'. In seiner Eigenschaft als Kreisverbandsvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages wird Werner Birkle im Oktober in Bad Wörishofen eine größere Versammlung zum Thema 'Neue Kindergartenrichtlinien' anberaumen, zu der er auch die Abgeordneten aus der Region einladen will.