"Qualität hat ihren Preis", meinte Hans Hartmann, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen, trocken. Er plädierte deshalb für eine Erhöhung der Elternbeiträge für die Mittagsbetreuung, die Vorkindergartengruppe und den Kindergarten in Irsee. Der Gemeinderat folgte der Empfehlung, zumal der Sozialausschuss der gleichen Meinung war.
"Das Motto unserer Gemeinde ist ein familienfreundliches Irsee. Wir haben ein gutes Angebot, aber das muss zu erschwinglichen Preisen sein", hatte zuvor Bürgermeister Andreas Lieb die Linie vorgeben. Doch die Gemeinde müsse wegen der gesetzlichen Vorgaben, neue Herausforderungen wie einen immensen Verwaltungsaufwand meistern, erklärte Dritte Bürgermeisterin Inge Lechner. Zudem gebe es einen dramatischen Rückgang der Geburten. Andererseits sei der Kindergarten in Irsee attraktiv, sodass auch Kinder von außerhalb der Gemeinde dort angemeldet seien.
Dennoch seien Verbesserungen nötig. So brauche die Mittagsbetreuung zusätzliche Räume.
Zudem müsse für die Vorkindergartengruppe ein Ruheraum abgetrennt und eine neue Bedarfszeit ermittelt werden, die nach einer Elternbefragung festgelegt werde, erklärte Michael Stadler vom Sozialausschuss.
Dazu komme, dass die Einrichtungen nicht kostendeckend arbeiteten und die Ausgabenseite immer größer werde, betonte Hartmann. Deshalb schlug er höhere Gebühren für den Kindergarten und die Vorkindergartengruppe sowie eine Anpassung für die Mittagsbetreuung (siehe Infokasten) vor. Dem schloss sich der Gemeinderat an. Martin Hofmann regte zudem an, kleinen Wohnraum für junge Familien mit Kindern zu schaffen. Die Gemeinde müsse auf jeden Fall verhindern, das die Grundschule dasselbe Schicksal erleide wie die in Oberostendorf, die geschlossen werde, meinte Günther Oberweiler.
Biogasanlagen bereiten Kummer
Von Sorgen geprägt war dagegen die Debatte zu einem bereits ausgiebig diskutierten Bauantrag für eine Maschinenhalle mit Biogasanlage in Oggenried. Zwar erteilte der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen sein Einvernehmen, doch künftig will das Gremium die Entwicklung in dem Weiler streng im Auge behalten. Hofmann hatte zuvor den Antrag gestellt, die Zustimmung zurückzustellen.
Hintergrund sei ein geplanter Bauantrag für eine Biogasanlage im größeren Stil. Der Gemeinderat müsse eine grundsätzliche Lösung suchen, denn die Tendenz sei eine Zersiedelung Oggenrieds durch eine Energiewirtschaft, die mit landwirtschaftlicher Privilegierung nichts mehr zu tun habe, so Hofmann.
Die Gemeinde solle sich deshalb überlegen, gleichsam einen Energiepark mit einer neuen Straße auszuweisen, damit die Naherholung und der Tourismus nicht gefährdet werden und die Verkehrsbelastung erträglich bleibe.
Die meisten Gemeinderäte teilten Hofmanns Bedenken, dennoch wurde dem aktuellen Bauantrag stattgegeben.