Buchloe (ml). - Besorgt und verärgert ist ein Ehepaar aus Honsolgen, dessen sechsjährige Tochter erst auf dem Hof des Buchloer Grundschulhortes gesucht werden musste, als sie abgeholt werden sollte. Die Leser bemängeln, dass die Aufsichtspersonen ihnen damals nicht sagen konnten, wo sich das Kind gerade aufhält. Hortleiterin Dorothea Geiger räumt ein, dass die Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren nicht ständig unter Aufsicht stehen. Es sei aber auch wichtig, sie zur Selbstständigkeit anzuleiten. 'Es passieren leider jeden Tag viel zu viele schreckliche Dinge, als dass man den Vorfall auf die leichte Schulter nehmen könnte', erklärt der Vater des Kindes. Seiner Ansicht nach ist es selbstverständlich, dass die Eltern erfahren, wo ihr Kind gerade ist, wenn sie es abholen wollen. Natürlich sei Buchloe nicht mit Großstädten vergleichbar, wo eine derartige Situation entsprechend gefährlicher sein könne.
Man müsse sich dennoch sorgen, denn wo es eine Aufsicht für die Kinder gibt, sollte diese auch anwesend sein, sagt er. Die Leiterin des Kinderhortes, Dorothea Geiger, erklärt zu dem Vorfall: 'Im Hort gibt es für jedes Kind ein Namensschild. Wenn eines der Kinder nach draußen geht, um dort zu spielen, steckt es eine Klammer an sein Schild, damit wir wissen, dass es das Gebäude verlassen hat.' Dies habe das Mädchen an jenem Tag vergessen. Die Hortpädagogik ist laut Geiger so angelegt, dass die Kinder nicht ständig unter Aufsicht stehen sollten. Vielmehr setze man Vertrauen in die Buben und Mädchen: 'Sie dürfen sich um das Haus herum bewegen und draußen spielen. Es gibt natürlich eine Aufsicht und auch ich selbst schaue regelmäßig nach dem Rechten, aber auf dem großzügig bemessenen Gelände können wir nicht überall sein.' Seit der Hort bestehe, 'ist uns noch nie ein Kind abhanden gekommen', betont Geiger ausdrücklich. 'Zusätzlich sprechen wir mit den Kindern immer wieder darüber, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie von jemandem angesprochen werden', fügt sie an. Es sei aber ebenso wichtig, den Schülern selbstständiges Verhalten zu vermitteln und sie nicht ständig 'an der Hand zu halten'.