Reutte/Pfronten (dim). - Die Situation der Außerfernbahn gestaltet sich in letzter Zeit immer positiver. Diese Auffassung vertrat in Reutte Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach bei einer Informationsveranstaltung zum Außerfernbahntag (unsere Zeitung berichtete aktuell). Mit Unterstützung von Fachleuten informierte Schennach über den Stand der Bemühungen zum Erhalt der Bahnstrecke und gab einen Überblick über die entlang der Strecke geplanten Aktionen am 15. September, dem Tag des Bahnfestes. Die Region mit 4,3 Millionen Übernachtungen allein auf österreichischer Seite befinde sich bezüglich eines Erhaltes der Bahn auf einem guten Weg, fuhr der Tiroler Kommunalpolitiker fort: 'Fast 100 Millionen Euro Umsatz stehen auf dem Spiel. Daher kämpfe ich gerne für eine Bahnstrecke, der im Jahre 2000 noch die Totaleinstellung gedroht hatte und deren Elektrooberleitungen in Deutschland damals schon entfernt worden waren.' Mit Unterstützung der Initiativen 'Pro Bahn' in Deutschland und 'Fahrgast' in Österreich sowie eines grenzüberschreitend tätigen Marketingbeirates habe sich sehr viel verbessert. Es gebe inzwischen Tarifangleichungen über die Grenzen hinaus. Sonderangebote von Deutschland wie etwa das Bayernticket hätten auch in Tirol Gültigkeit. Über eine Fahrplanabstimmung von Bus und Bahn führe man zur Zeit Gespräche. Der Knackpunkt sei aber auf jeden Fall die Wiederelektrifizierung, damit könne der Bestand des Verkehrsmittel auf Dauer gesichert werden. Die Arbeiten dazu würden am 14. September abgeschlossen und böten den Anlass für das Bahnfest einen Tag später.
Personenverkehr gesteigert Helmut Lagg von der Wirtschaftskammer Tirol berichtete über Fortschritte, die bezüglich Wirtschaftlichkeit erzielt wurden. Der Personenverkehr sei von unter 150000 Personen 1990 auf zirka 300000 im Jahre 2001 gesteigert worden. Der Güterverkehr habe sich mit 140000 Tonnen fast verdreifacht. In diesem Zusammenhang lobte der Bezirkshauptmann ausdrücklich eine Zementfirma in Vils: 'Meine Hochachtung, dass die auf Schienentransport umgestellt haben'.
Bahnfest am 15. September Ernst Huber von 'Pro Bahn' berichtete über die beim Bahnfest geplanten Aktivitäten. Unter dem Motto: 'Längstes Bahnfest der Welt' würden 15 Orte in zwei Ländern ungefähr 30 Veranstaltungen entlang der Bahnstrecke organisieren. Ein Familienbahntag mit einem reichem Spektrum an Unterhaltung und mit attraktiven Preisen werde angeboten. 500 Plakate würden bis München, Augsburg, Ulm oder Stuttgart verteilt. Beispielsweise könne eine ganze Familie im Zusammenhang mit dem Bahntag gratis mit der Bahn hin- und für 20 Euro auf die Zugspitze fahren.