Von Thomas Weiss|Kempten15 Menschen verloren im Januar 2006 in Bad Reichenhall ihr Leben. Das Dach der Eishalle war unter riesigen Schneemassen eingebrochen und begrub viele Kinder und Jugendliche. Seitdem beschleicht wohl jeden beim Betreten einer Eishalle ein mulmiges Gefühl. In Kempten, so verspricht Franz Breitfeld, der Geschäftsführer der Eisstadion-KG, müsse nun niemand mehr Angst haben, dass etwas passieren könnte: 'Die Eishalle ist absolut bedenkenlos zu betreten.' Nach einer grundlegenden Sanierung würde die neue Dachkonstruktion nun im Winter auch großen Schneelasten standhalten.
Unmittelbar nach dem Unglück in Bad Reichenhall hatte die oberste bayerische Baubehörde landesweite Untersuchungen angeordnet. Aus den gebogenen Dachträgern wurden 2,5 Zentimeter große Bohrkerne entnommen und im Labor der TU München untersucht. 'Zwei Drittel der Proben wurden als bedenklich eingestuft', erklärt Breitfeld, weil beim Bau 1977 ein sogenannter Harnstoffleim verwendet worden war, der zehn Jahre später auf die Verbotsliste von Statikern und Architekten kam.
Die Untersuchungen der Bohrkerne habe, so Breitfeld, aber auch ganz klar belegt, dass in Kempten zu keinem Zeitpunkt eine Einsturzgefahr bestand. Nachdem die Eisstadion-KG im vergangenen Winter die Halle immer dann hätte räumen bzw. schließen müssen, wenn über 1,50 Meter Schnee auf dem Dach liegt, entschloss sich die KG zu einer grundlegenden Sanierung. Die alten Bögen, so Breitfeld, müssten nun gar keine Last mehr tragen.
Energiesparende Lichtanlage
Im Zuge der Sanierung wurde die Halle auch mit einer modernen Lichtanlage ausgestattet. Damit könnten im Jahr bis zu 60 Tonnen CO2 eingespart werden. Auch die Umkleideräume und Toiletten seien modernisiert worden. Insgesamt habe man 400 000 Euro investiert, so Breitfeld, 'damit die Halle wieder absolut sicher und modern ist'.