Buchloe: Eiskaltes Vergnügen

26. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
johann seibold

Buchloer Rodelnacht - Feuerwehr hält ihr Versprechen - Zahlreiche Wintersportler rodeln und feiern bis spät in die Nacht am Wasserturm

Der einzige "weiße Punkt" im gesamten nördlichen Allgäu war am Samstag am Buchloer Wasserturm zu finden. Bereits am frühen Nachmittag strömten ganze Karawanen mit ihren Schlitten und anderen mehr oder weniger fantasievollen Fahrzeugen durch die Stadt - sehr zur Verwunderung so mancher Passanten.

Die Buchloer Feuerwehr hatte eine "Schneegarantie" für die dritte Buchloer Rodelnacht ausgesprochen - und hielt das Versprechen auch. Es war allerdings ein riskantes Unterfangen, wie sich herausstellte. Man hatte zwar Unmengen an Schnee vom Flugplatz Penzing herangekarrt, doch am Tag des Aufbaus setzte Starkregen ein. Das Veranstaltungsgelände verwandelte sich in einen großen See, der sich eher für eine Beachparty mit Schlauchbootrennen geeignet hätte.

Bei Regen und Gewitter leisteten die Buchloer Feuerwehrler dann aber ganze Arbeit. Sie pumpten das Wasser ab und verteilten den Schnee mit Frontladern und von Hand auf dem Rodelhang. Und es musste auch eine Schneebar her. 25 Meter lang ist sie geworden, denn man erwartete schließlich viele Gäste zur Schneeparty "Dance am Turm".

Die Erleichterung war Vorsitzendem Ralf Daisenberger förmlich anzusehen, als sich das Wetter dann am Samstag von seiner idealsten Seite zeigte. Seine Mannen hätten geradezu "Unmenschliches" geleistet, keiner sei krank geworden und der "immense Aufwand für einen Tag" hätte sich durchaus gelohnt. Recht behielt er, denn die Veranstaltung war überaus gut besucht. Vom Nachmittag bis in die späte Nacht wurde gerodelt, was das Zeug hielt und mit manch kuriosem Gerät wie Schaukelstuhl, Autoreifen oder "Banane" waren die jungen und alten Wintersportler auf der Piste. Die Moderatoren Matthias Ey und Benjamin Hanel hatten alle Hände voll zu tun, um das Geschehen zu kommentieren und zu animieren. Und sie wagten es, im "Wettrodeln Feuerwehr gegen Publikum" gegen zwei achtjährige Rodelprofis anzutreten - hatten dabei aber nicht den Hauch einer Chance.

Zum Ausruhen standen wärmende Feuer zur Verfügung, und auch für das leibliche Wohl war gesorgt: mit Kinderpunsch, Glühwein und dem eigens kreierten "Rodelburger". Zur abendlichen Schneeparty füllten sich bei Disco-Sound auch die eisigen Barplätze, in die sich so manche Glühweintasse einschmolz. Daisenberger freute sich denn auch riesig, dass die Rodelnacht von der Bevölkerung wieder "so gut angenommen" worden ist und letztendlich auch Werbung für die Arbeit der Buchloer Feuerwehr sei.