Ein mächtiger Pavian steht in der Nebelhornstraße, eine Eule in der Pfarrstraße, eine Kaffeekanne in der Weststraße und mitten auf dem Marktplatz gibt es eine große Maus am Käsestück: Bei der "1. Oberstdorfer Eiszeit" haben Bildhauer, Schüler und Kunstpädagogen die Ortsmitte in einen Skulpturenpark verwandelt. An zwölf Stationen sind die Kunstwerke aus Schnee und Eis zu bewundern. "Eine tolle Idee", staunten die Fußgänger, die den Eiskünstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen konnten.
Schon seit Freitagmittag liefen in der Ortsmitte die ersten Vorbereitungen für die "Oberstdorfer Eiszeit". Die Akteure bearbeiteten die großen Schnee- und Eisblöcke mit Schaufel, Spaten, Säge und Spachtel und schufen, manchmal nach vorgefertigten Modellen aus Ton, in vielen Stunden Arbeitszeit dekorative, überlebensgroße Skulpturen - zum Beispiel die zwei Meter hohe Meerjungfrau in der Oststraße, die Bildhauer Klemens Etschmann aus Augsburg zusammen mit zwei Kollegen aus dem Eisblock gehauen hat.
Neben Künstlern aus Augsburg und Umgebung beteiligte sich auch eine Schülergruppe vom Gertrud-von-Le-Fort-Gymnasiums an der Aktion. Von den 16 Kollegiaten aus dem Kunst-Grundkurs von Heinz Düwell stammt das Eis-Sofa in der Weststraße und der dekorative Eispokal in der Hauptstraße.
Schade, dass sich an dieser Skulptur schon in der Nacht zum Samstag einige Rowdys zu schaffen gemacht haben: Der Sockel der Figur wurde beschädigt und die große Eiskugel, die eigentlich die Spitze des Pokals zieren sollte, fehlte am nächsten Morgen ganz.
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Am verkaufsoffenen Sonntag hatten die Besucher die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen und dabei die schönsten Eisskulpturen zu prämieren. Als Preise lockten zwei Wellness-Tage in Oberstdorf sowie Gutscheine, die Einzelhandel, Gastronomie und Bergbahnen gestiftet hatten. Der verkaufsoffene Sonntag in Kombination mit dem Schneefiguren-Festival ist die erste Aktion des neu gegründeten Einzelhandelverbandes "Oberstdorf Aktiv".
Die Kunstaktion wurde in Zusammenarbeit mit Eugen Wilfried Müller, Kunstlehrer an der staatlichen Fachoberschule in Augsburg organisiert. Müller hatte bereits in den Vorjahren zusammen mit befreundeten Künstlern Schneeskulpturen auf dem Nebelhorn geschaffen.