Kempten (z). - Mit einem verdienten 8:4(3:2, 2:1, 3:1)-Erfolg im Heimspiel der Eishockey-Oberliga Südwest über den Tabellenführer EC Peiting erfreuten die Kemptener Eisbären ihr Publikum zum Abschluss des Jahres 2002. Es war zugleich der höchste Heimsieg der laufenden Saison. Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der gut 800 Zuschauer im Kemptener Eisstadion. Die Eisbären, die auf Tobias Dollhofer (Grippe) und Stefan Knöpfler ( Innenband- und Außenbandriss) verzichten mussten, legten los wie die Feuerwehr. Sie setzten den Spitzenreiter mächtig unter Druck. In der vierten Minute war Frank Petrozza nur noch mit einem Foul zu stoppen. Da er allein auf das Tor zugelaufen war, entschied der Unparteiische auf Penalty. Petrozza lief an und scheiterte am Ersatztorhüter der Gäste, an Martin Ullsperger. Nur eineinhalb Minuten später machte es Eric Nadeau jedoch besser. Er nutzte ein Zuspiel von Ales Dvorak zur 1:0 Führung. Die Kemptener machten weiter Druck. In der zehnten Minute zog Frank Petrozza in seiner unnachahmlichen Art vors Tor und erhöhte auf 2:0. Nun wachten die Gäste ein wenig auf. Sie gestalteten das Spiel offener. Nach einem Gewühl vor dem Kemptener Tor sorgte ihr Torjäger Nummer eins, Tom O'Grady, für den Anschlusstreffer. Als Markus Russler nur drei Minuten später einen nicht unhaltbaren Schuss von Dory Tisdale zum 2:2-Ausgleich passieren hatte lassen, drohte das Spiel zu kippen. Kurz vor Drittelende bediente Eric Nadeau mit einem schönen Pass Andy Becherer und dieser schloss mit dem 3:2 ab. Das Mitteldrittel war gerade 14 Sekunden 'alt', da überwand Stanislav Vernikov den Gäste-Torwart in Überzahl zum 4:2. Der Tabellenführer wollte sich aber nicht so leicht geschlagen geben. Mathias Wickström verkürzte auf 3:4. Die Antwort der Eisbären ließ aber nicht lange auf sich warten: Eric Nadeau spielte den Puck in den Lauf von Dave Noel-Bernier, der den Gäste-Torwart zur neuerlichen Zwei-Tore-Führung (5:3) überwand. Am Ende des Drittels lieferten sich Markus Keintzel und Frank Petrozza auf Kemptener Seite mit Mathias Wickström und Martin Holzer auf Seiten der Gäste eine kleine Boxeinlage, für die es je vier Strafminuten gab. Im Schlussabschnitt erwischten die Gäste den besseren Start: Tom O'Grady brachte seine Farben wieder auf ein Tor heran. Nun brach die beste Zeit des Ligenprimus an. Die Truppe von Interims-Trainer Christian Winkler setzte die Eisbären enorm unter Druck. Markus Russler musste mehrfach sein ganzes Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Als Stanislav Vernikov, der zum besten Spieler des Abends gewählt wurde, mit einem präzisen Schlagschuss von der blauen Linie das 6:4 erzielt hatte, war die Partie entschieden. Die Eisbären ließen dennoch nicht locker. Sie wollten ihren Fans noch mehr bieten. So erhöhte Dave Noel-Bernier mit seinem zweiten Treffer auf 7:4. Fünf Sekunden vor Schluss durfte auch Markus Keintzel zum ersten Mal in dieser Saison über einen eigenen Treffer jubeln. Per Schlagschuss hatte er zum 8:4-Endstand getroffen.
Kratzmeir wechselt zu Geretsried In der Pressekonferenz gratulierte Gäste-Coach Winkler den Eisbären zu einem 'verdienten Sieg'. EAK-Trainer Andy Volland lobte das gesamte Team. Besonders hob er Andy Becherer hervor, 'der eine tolle Leistung im ersten Block bot'. Dann gaben der neue Manager Wolfgang Jaksch und Trainer Andy Volland den Abgang von Christian Kratzmeir zum Ligakonkurrenten Tu S Geretsried bekannt. 'Kratzmeir hat sich beruflich verändert und kann die Fahrten dreimal in der Woche von Peißenberg nach Kempten nicht mehr auf sich nehmen', so die Begründung von Volland. Auf die vielen Fragen, ob es den adäquaten Ersatz geben werde, meinte Volland, 'dass man natürlich auf der Suche ist, jedoch keinen Schnellschuss macht'. EA Kempten - EC Peiting 8:4 (3.2, 2:1, 3:1) Tore: 1:0 Nadeau (6.), 2:0 Petrozza (10.), 2:1 O'Grady (13.), 2:2 Tisdale (16.), 3:2 Becherer (20.), 4:2 Vernikov (21.), 4:3 Wickström (31.), 5:3 Noel-Bernier (36.), 5:4 O'Grady (43.), 6:4 Vernikov (45.), 7:4 Noel-Bernier (50.), 8:4 Keintzel (60.). Strafen: Kempten 20, Peiting 24 Minuten Zuschauer: 805